Das Gefühl von Freiheit, die ich haben will

Katharina Gruber hat ihre Gefühle mithilfe von Farben widergespiegelt.
[von michie könig]
Gemalte Emotionen. In der Fachschule Unterleiten drückten Schülerinnen ihre Empfindungen in Farben, Formen und Worten aus.
Die Aufgabenstellung im Unterrichtsfach Gestaltungslehre lautete, ein Bild zu malen mit der Vorgabe, die eigenen Gedanken am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien mit Farben auszudrücken. Der Gegenstand beinhaltet auch die Farbenlehre, also ist es naheliegend, auch über die Wirkung der Farben zu sprechen. In Kunst und Kultur hat die engagierte Lehrerin Theresia Fleischanderl außerdem mit den Jugendlichen über die Interpretation von Bildern gesprochen, sodass sie beide Aufgaben verknüpft hat.
Entstanden sind wahre Werke, die Gefühle, Ängste und Sorgen, sowie die Hochs und Tiefs der Jugendlichen in Corona-Zeiten zum Ausdruck bringen.

Anna-Lena Blamauer findet: ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte.
Sinn-Bilder
Die Schülerinnen des dritten Jahrganges malten ihre Innenwelt mit großem Talent auf Papier. Anna Lena Blamauer setzt eine strahlend gelbe Sonne in die Mitte ihres Kunstwerks, die sie selbst darstellen soll. Sie steht für die Hoffnung und die schönen Erlebnisse in ihrem Leben. Drei Gewitterwolken verkörpern die Angst vor Corona, den Schulstress. Die Berge zeigen die Höhen und Tiefen im Leben.
Katharina Gruber wünschte sich ihre gemalten Berge farbenfroher, als sie natürlicherweise wären. Bunte Pilze, Schnee in Regenbogenfarben und Planeten am Horizont anstatt einfacher Sterne sollen mit viel Farbe die Welt ein wenig bunter machen.
Lena Elke Alteneder dachte beim Malen daran, dass uns Corona in jeglicher Form sehr eingeschränkt hat. Sie vermisst entspannte Abende beim Ausgehen und beklagt, dass die Maske zum ständigen Begleiter wird.
Einen verdrehten Baumstamm bis in die Wurzeln malte Lena Wurzenberger als Ausdruck ihrer Gefühlslage. „Es läuft nicht alles so, wie es soll. Trotzdem möchte ich das Beste daraus machen“, kommentiert die Schülerin ihr Werk. „Ich sehe mich gerade im Stamm, wo ich von mir selber zusammengehalten werde, und auch von anderen Menschen. Die Baumkrone ist das Gefühl von Freiheit, die ich haben will.“
Monika Buchebner malte eine Unendlichkeits-Acht. Eine dunklere und eine hellere Hälfte bringen zum Ausdruck, dass der Tag, an dem sie ihr Kunstwerk schuf, nicht der schönste in ihrem Leben war. Sie möchte darstellen, dass es nicht immer im Leben so einfach geht, wie man es gerne hätte und dass man nur eines nicht darf: aufgeben.

Lena Wurzenberger zeigt durch den Stamm, dass es nicht einfach ist im Leben.

Lena Elke Alteneder interpretiert die vielen Entbehrungen durch Corona.
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