Das Hilfswerk ist sozialer Nahversorger. Eine wesentliche Rolle dabei spielt Menschlichkeit.

Hilfswerk-Präsidentin LAbg. Michaela Hinterholzer mit Hilfswerk-Maskottchen „Fidi“ und Stefan. Foto: NÖ Hilfswerk
NÖ | In Niederösterreich gibt es 60 Dienstleistungseinrichtungen und 12 Familien- und Beratungszentren. Über 25.000 Menschen werden pro Monat vom Hilfswerk unterstützt – die Angebotspalette ist breit, von der Betreuung, über die Lernunterstützung bis zur Beratung.
Wohl jeder hat schon mal ein Hilfswerk-Auto durch seine Gemeinde oder Stadt fahren sehen. 67 eigenständige Vereine sind in Niederösterreich tätig. „Wir sind sozialer Nahversorger mit einem starken Team und betreuen Menschen aller Generationen“, sagt die NÖ Hilfswerk-Präsidentin Michaela Hinterholzer. „Bei uns spielt Menschlichkeit eine große Rolle.“ So werden neben der klassischen Pflege und Kinderbetreuung auch (Familien-)Beratungen durchgeführt.

In den kommenden zwei Jahren soll es einen Schwerpunkt über den Umgang mit Medien geben. Foto: Büringer
Alarmierende Zahlen
In den kommenden zwei Jahren soll es einen Schwerpunkt geben: Der Umgang mit Medien. Denn in häufigen Anfragen merkten die Hilfswerkmitarbeiter, dass die Gefahren und Verlockungen der neuen Medien ein großes Thema in den Familien sind. Dazu gibt es alarmierende Zahlen: 37 Prozent der sechs- bis 12-jährigen Mädchen spielen in ihrer Freizeit besonders gerne Computerspiele, sogar 71 Prozent (!) der Buben. 31 Prozent der drei bis 10-Jährigen besitzen ein Smartphone. Und 90 Prozent der Jugendlichen zwischen 9 und 16 Jahren nutzen täglich (!) das Internet. Diese Zahlen verdeutlichen: Neue Medien sind inzwischen Alltag – auch für unsere Kinder. Der steigende Einfluss von Handy, Internet, TV und Co. ist zu einer der größten Herausforderungen bei der Kindererziehung geworden. Denn einerseits sollen Kinder neue Technologien kennen und beherrschen lernen und Medienkompetenz gewinnen. Andererseits gibt es auch viele Risiken und Gefahren. „Aber: Es bringt nichts, Kinder von neuen Medien fernzuhalten, sie zu verbieten und zu tabuisieren – das ginge völlig am praktischen Alltag vorbei. Vielmehr müssen wir sie fit und kompetent im Umgang damit machen“, sagte Elke Fuchs, Geschäftsbereichsleiterin Familien- und Beratungszentren im NÖ Hilfswerk, bei einer Pressekonferenz zum Thema am 4. Juni in Melk.
Das Hilfswerk als Partner der Familien möchte seine langjährige pädagogische Erfahrung dazu nutzen, Eltern im „Medien-Dschungel“ zu unterstützen, und hat das Thema Medienerziehung als diesjährigen Fachschwerpunkt gewählt. Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Eltern und Großeltern mit „handfestem“ Wissen und praktischen Tipps auszustatten sowie die eigene Kompetenz in diesem Thema zu heben.

Im Bild (v.l.): Maria Eder (Betriebsleiterin Hilfe und Pflege daheim Melk), Elke Fuchs (Geschäftsbereichsleiterin der Familien- und Beratungszentren), Franz Riesenhuber (Vorsitzender Hilfswerk Melk), Präsidentin LAbg. Michaela HInterholzer und Andrea Wolf (neue Leiterin des Familien- und Beratungszentrums Melk). Foto: Büringer
Hilfswerk Family Tour
Der Fachschwerpunkt Medien steht auch Mittelpunkt der diesjährigen Family Tour, der bundesweiten Infotour des Hilfswerks. Am 4. Juni, mitten in der „Hilfswerk-Woche“, war der offizielle Niederösterreich-Auftakt in Melk. Denn heuer wurde der traditionelle „Tag des Hilfswerks“ zum ersten Mal zu einer ganzen Woche ausgeweitet: Noch bis 6. Juni erwartet das Hilfswerk Niederösterreichs seine Besucher mit interessanten Veranstaltungen und Aktionen im ganzen Land. „Wir möchten zeigen, dass wir ein starkes Team sind, Menschen aller Generationen betreuen und die lokale Verankerung eine besondere Stärke des Hilfswerks ist“, sagt NÖ Hilfswerk-Präsidentin Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer.
Vom Kinderprogramm bis zur Beratung
Die Family Tour bietet Spannendes und Aktives für die ganze Familie: ein buntes Kinderprogramm mit Gesichter schminken und coole Buttons herstellen, ein Gesundheitscheck mit Blutdruck- und Körperfettmessung sowie Gleichgewichtstest, ein Gewinnspiel und einiges mehr. Als Besonderheit wird Maskottchen FIDI, das schlaue Entlein des Hilfswerks, „lebendig“ und in Lebensgröße mit dabei sein. Darüber hinaus kann man sich aus einer Hand zu vielen Themen beraten lassen: Älterwerden und Pflege, seelische Gesundheit und Familie, Finanzen und Vorsorge, Kindererziehung und Kinderbetreuung.
Mit über 8.000 Kunden in der Hauskrankenpflege und Heimhilfe ist das Hilfswerk größter Anbieter mobiler Pflege in Niederösterreich. In den Familien- und Beratungszentren gibt es Angebote rund um Kinderbetreuung, Lerntraining, Beratung, Psychotherapie und soziale Arbeit. Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, gibt es z. B. beim Besuchsdienst, als Familienpate, bei Essen auf Rädern, in einer Hilfswerkstätte oder beim Plaudertelefon. Insgesamt arbeiten knapp 3000 Ehrenamtliche beim Hilfswerk. Jeder der sich einbringen will, ist herzlich willkommen.
Family Tour | 6. 6., 9–13 Uhr: Mödling, Schrannenplatz,
22.6., 13–19 Uhr: Poysdorf, In der Gstetten,
25.7., 8–15 Uhr: Ottenschlag,
9.8., 10–17 Uhr: Baden, Theaterplatz,
16. 8., 8–16 Uhr: Markersdorf bei St. Pölten (Marktfest),
23.8., 10–18 Uhr: Schwechat, Hauptplatz (Stadtfest),
24.8., 8–18 Uhr: Bad Vöslau, Schlosspark (Stadtfest),
12. 9., 9–14 Uhr: Wr. Neustadt, Hauptplatz,
13. 9., 10–17 Uhr: Purkersdorf, Hauptplatz (Familienfest)
Medienkompass | Eine kleine Orientierungshilfe rund um Kinder, Eltern und Medien – gratis unter 02742/249 oder service@noe.hilfswerk.at