14.07.2014 0 Kommentare

Drohender Ärztemangel wird bald akut: Land NÖ reagiert mit mehreren Maßnahmen.

Ausbildung auf höchstem Niveau_Bild 2

Prof. Dr. Rudolf Mallinger, Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität und Landesrat Mag. Karl Wilfing. Foto: NLK/Pfeiffer

St. Pölten | Neben dem wichtigen Beitrag zur Versorgung der Patientinnen und Patienten, sind die NÖ Klinikstandorte auch wichtige Eckpfeiler in der Ausbildung des Klinikenpersonals von morgen. Mit mehreren Maßnahmen wird nun versucht, dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken.

Die NÖ Klinikstandorte sind in der Ausbildung von ärztlichem Personal von großer Bedeutung. Um im Bereich der Ausbildung neue Akzente zu setzen, wurden die drei Standorte Krems, St. Pölten und Tulln kürzlich zu Universitätskliniken der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL). Darüber hinaus startet im Sommer an den NÖ-Klinikstandorten das Klinisch Praktische Jahr der Medizinischen Universität Wien im Rahmen des Medizinstudiums.

Drohender Ärztemangel wird bald akut

„Während 2006 alleine in Wien noch rund 2.000 Studierende ein Medizinstudium begonnen haben, gibt es heute nur mehr 1.500 Studienplätze in ganz Österreich. Darüber hinaus gibt es heute mit 740 Absolventen mehr als 60 Absolventen weniger pro Jahr im Vergleich zu Ende der 90er Jahre. Um die Versorgung der Patienten in Niederöstereich optimal sicherstellen zu können, wird gut ausgebildetes Personal in den Kliniken benötigt. Deshalb wird dem drohenden Ärztemangel nun mit zwei Standbeinen begegnet. Eine aktive Bewerbung der Standorte und die Ausbildung von Ärzten direkt vor Ort, sowie die Lehre in den drei neuen Universitätskliniken St. Pölten, Krems und Tulln sollen Verbesserungen bringen. “Die Studierenden sollen dadurch die bestmögliche Ausbildung erhalten und von der Erfahrung und dem Wissen der Ärzte profitieren“, betont Landesrat Karl Wilfing.

Neuorientierung bei Turnusärzten gefordert

Auch die Ausbildung der Turnusärzte sei zu diskutieren, so der Landesrat im Hinblick auf die derzeit tätige Arbeitsgruppe zur Reform der Ärztearbeitszeiten im Bund. „Die im Schnitt 530 Turnusärzte jährlich in NÖ Kliniken finden ein hervorragendes Arbeitsumfeld vor. Derzeit ist die Ausbildungszeit jedoch auf den Vormittag beschränkt, wo in jedem Klinikum Vollbetrieb herrscht und wenig Zeit für eine fundierte Ausbildung herrscht. Daher fordern wir beim Bund eine Neuorientierung der Ausbildungszeiten für Turnusärzte ein, um beispielsweise auch am Nachmittag ausbilden zu können, wo sich die Ärzte mehr Zeit für die angehenden Mediziner nehmen können.“

Klinik-Umfeld für Ausbildung essentiell

Als erste tertiäre Bildungseinrichtung Österreichs bietet die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften ein bologna-konformes, interdisziplinär aufgebautes Studienangebot im Bereich der Medizin und Gesundheitswissenschaften an. „Für eine klinische Lehre und Forschung im Rahmen der medizinischen Ausbildung ist ein Klinik-Umfeld essentiell. Mit den drei Häusern können wir eine qualitätsgesicherte, forschungsgeleitete Ausbildung und international kompetitive Forschung im klinischen Bereich garantieren. Wir sind daher sehr glücklich, dass die drei Universitätskliniken nun Lehr- und Forschungsstandorte der KL sind“, erklärt Rudolf Mallinger, Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität.

Aber nicht nur die Universitätskliniken bieten Ausbildung auf höchstem Niveau. In Niederösterreich können die Studentinnen und Studenten der Medizinischen Universität Wien ihr verpflichtendes Klinisch Praktisches Jahr an fast allen Klinikstandorten absolvieren. „Insgesamt bieten wir in den NÖ Landeskliniken 235 Plätze an. Damit soll den Studierenden die Gelegenheit geboten werden, die in den ersten fünf Jahren des Studiums erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen und sich professionelles ärztliches Handeln anzueignen. Unsere erfahrenen Ärztinnen und Ärzte stehen ihnen dabei zur Seite“, erklärt Markus Klamminger, stellvertretender Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding.

Vorbereitungskurs zum Aufnahmetest

Um die angehenden Ärztinnen und Ärzte bereits auf ihrem Weg zum Medizinstudium zu unterstützen hat das Land Niederösterreich heuer bereits zum dritten Mal einen Vorbereitungskurs zum Aufnahmetest „MedAT-Humanmedizin“ für das Diplomstudium Humanmedizin an den öffentlichen medizinischen Universitäten organisiert. Insgesamt hätten seit 2012 bereits mehr als 300 Maturantinnen und Maturanten das Angebot angenommen. Als zusätzlichen Ansporn fördert das Land NÖ einen Teil der Kurskosten.

Info | www.lknoe.at

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