16.12.2015 0 Kommentare

Eidechsen-Rock: Die Mostviertler Band Prairie Lizards wollen sich nicht “schubladisieren” lassen.

Die Band rund um Tanja Pichler und Jürgen „Doc G“ Gerstmayer bezeichnet ihren Musik-Mix aus Country, Blues und Desert Rock treffend als „Austriana“. Die beiden sind im Mostviertel durch ihre zahlreichen Bandprojekte keine Unbekannten mehr.

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“Ich bin ja richtig froh, dass die mit mir spielen.” – Jürgen Gerstmayer

Welchen Stellenwert hat Musik in eurem Leben?

Tanja: Ich könnte mir ein Leben ohne Musik gar nicht vorstellen.
Jürgen: Tanja lebt ja auch davon. „Fields of Joy“ spielen um die hundert Mal im Jahr. Bei den Prairie Lizards sind drei Leute dabei, die von der Musik leben können. Ich bin ja richtig froh, dass die mit mir spielen, obwohl ich einen Brotjob als Arzt habe. Es funktioniert mit uns. Und das hebt den Stellenwert der Musik auch für mich. Ich könnte es mir auch nicht ohne vorstellen.

Ihr kennt euch alle schon sehr lange?

Jügen: Der Kern der Band seit den 80ern. Gerald „Futsch“ Furian, Georg Edlinger und ich spielen schon seit einer Ewigkeit in unterschiedlichen Bands zusammen. Tanja und ich haben schon bei „The Brand New Barbarians“ unsere ersten Lieder gemacht und weil das so gut klappte, haben wir für die Prairie Lizards diese Zusammenarbeit fortgesetzt. Die Band ist eigentlich ein Zufallsprojekt.

Mir kamen bei eurem Bandnamen „The Doors“ in den Sinn.

Jürgen: Das höre ich immer wieder. Wir spielen aber eigentlich einen anderen Stil, mehr in Richtung Desert Rock. Aber Musik zu schubladisieren ist nicht immer leicht. Bei uns ist es eine Mischung aus allem Möglichen.

Auf eurer aktuellen CD „Dry“ bringt ihr vier Eigenkompositionen und vier Covers. Wie habt ihr die Cover-Songs ausgesucht?

Tanja: Wenn Jürgen Zeit hat, hört er sich scheinbar ewig alle möglichen Sachen durch.
Jürgen: Ja, wenn ich Dienst habe und nichts zu tun ist, nutze ich die Zeit und schau auf youTube. Da stolpert man ja über eine Million guter Songs.
Tanja: Wenn wir alle Lieder spielen würden, von denen ich Links geschickt bekam, würden wir sehr lange spielen (lacht).
Jürgen: Wir machen aber immer eigene Varianten daraus, spielen nichts eins zu eins nach. Nur der Text bleibt gleich. Wir machen schon unser Ding, immer wieder auch mit Gästen, die dort und da dabei sind. Mario Malidus zum Beispiel. Eigentlich wollten wir bei einer Nummer ein Akkordeon dabei haben und Andy Eicher, bei dem wir die Aufnahmen machten, brachte Mario. Der hat sich auch die anderen Sachen angehört, rannte raus und kam mit einem Verstärker und Gitarre wieder zurück, um auch bei ein paar anderen Songs noch was zu spielen.
Tanja: Das hat irrsinnig gut dazugepasst.
Jürgen: Eine Nummer – D-Train – entstand am Tag vor der Aufnahme. Da ging uns noch ein Song ab. Wenn ich eine Grundidee und einen Plan habe, kann das sehr schnell gehen.

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“Mir kann man eine Idee hinlegen und ich mache etwas draus.”

Du kannst wirklich spontan eine Nummer schreiben?

Jürgen: Meistens ja. Ich hab‘ schnell eine Melodie im Ohr oder eine Idee, an der ich dann arbeite. Ich merke mir die Chords und es entwickelt sich etwas daraus. Das sind manchmal so Flashes. Mir kann man eine Idee hinlegen und ich mache etwas daraus. Und Tanja gibt noch ihre Ideen dazu. Wir ergänzen uns perfekt in der Sache. Die Songs leben schon sehr viel auch von Tanja.

Ihr habt bereits für Chris Jagger und Canned Heat als Support gespielt. Was nimmt man davon mit? Entwickeln sich auch Freundschaften daraus?

Jürgen: Auf Facebook bin ich schon zum Beispiel mit Chris Jagger befreundet. Dann und wann schreiben wir uns auch. Er ist total chillig und ein absoluter Profi. Auch Canned Heat sind sehr gemütliche Leute, oder Uriah Heep. Die sind nur beim Zurückschreiben manchmal etwas „lazy“.

 

web | prairielizards.com   facebook.com/prairielizards

 

interview | petra ortner

fotots | joe vigerl

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