momag 334 | SEPTEMBER 2015

editorial Menschlichkeit bernhard schaller | Redaktionsleiter bernhard@momag.at V iele schienen schon ermüdet zu sein von dem Thema, das die Me- dienlandschaft seit Monaten fest im Griff hat. Man hatte sich schon bei- nahe daran gewöhnt, täglich von unvorstellbaren Tragödien zu hö- ren. Und plötzlich war es kein Boot mehr auf dem Mittelmeer, sondern ein Lastwagen auf der A4, abgestellt in einer Pannenbucht. Dieser Schlag rüttelte wieder wach, machte wieder betroffen, öffnete wieder Ohren für Diskussionen, Au- gen für die schrecklichen Schicksale, die hinter den Zeilen in den Medien stehen. Der Zorn und die Ernüchte- rung über die stillstehende Politik rührte wieder um. Die Europäische Union hat die Herausforderung und die Chance, sich gemeinsam zu be- weisen, nicht genutzt. Während des Ausbleibens von großen politischen Lösungen bzw. des Willens dazu, scheint die Solida- rität in der Bevölkerung nun immer größer zu werden. Steine kommen ins Rollen, die meist klein mit einem simplen Anstoß begonnen haben. Auf dem Westbahnhof helfen unzählige Bürger den Flüchtlingen. Oder die Initiative „Willkommen Mensch“. Sie erzählt eine großartige Geschichte, die in Seitenstetten begann und mitt- lerweile viele niederösterreichische Gemeinden umspannt. In allen diesen Gemeinden sind Flüchtlinge würde- voll untergekommen und haben Un- terstützung auf breiter Ebene erfah- ren. Wo die erste Familie nach einem Jahr steht, zeigt den Erfolg und den guten Ansatz, den die Initiative von Anfang an verfolgt hatte. Nach einem Erstbesuch in Traiskir- chen, für den Sachspenden in einem kleinen Freundeskreis gesammelt wurden, veröffentlichte eine Waid- hofnerein einen Erfahrungsbericht von den Szenen, die sich im Lager Traiskirchen boten und rief die Ak- tion „‚Waidhofen 4 Traiskirchen“ ins Leben, mit der dringend benötigte Hygieneartikel und Geldspenden ge- sammelt wurden, um sie nach Trais- krichen zu bringen. Die Flüchtlings- welle dürfte nicht so schnell abreißen und bis dahin gilt es, zu unterstützen und aktiv zu werden. Österreich kann auch menschlich, zumindest abseits der Politik. £ impressum: seite 16 mostviertel panorama ab Seite 4 ab Seite 56 techbold weinfranz.at Gepresst und ausgezeichnet. Der junge KernObstHof in Steinakirchen staubte mit dem KernobstCider bereits eine goldene Birne ab Aufgetaucht. Bereits in zehn Gemeinden wurden bisher unter dem Namen „Willkommen Mensch“ Flüchtlinge aufgenommen Phoenix. „DiTech“ Damian Izdebski startet mit neuem Unternehmen und präsentiert in seinem Buch seine „besten Fehler“ Abart(h)ig powervoll. Der Wiener Karl Abarth und sein Geist im neuen Fiat 595: Er stand für die gefürchteten Kraftzwerge von Fiat, Alfa und Simca 4 Herrscher über 16 Völker. Der Amstettner Imker Hans Mayrhofer im Porträt über seine Leidenschaft für die f leißigen Bienen 6 Mostbirn‘ international. Produzenten und Experten aus dem In- und Ausland gastierten beim Streuobstkongress der Moststraße 14 Abgetaucht. Sieben Minuten die Luft anhalten und 100 Meter tief tauchen: ein Neuhofener trainiert für die Apnoe Weltmeisterschaft 18 Helfen, um zu helfen. Der Lions Club Mostviertel, ein reiner Damenverein, hilft Bedürftigen unbürokratisch, schnell und meist im Hintergrund 60 Spiritueller Pfad. Unterwegs auf dem vielbegangenen Pilgerweg von der Lourdeskirche in St.Pölten zur Basilika in Mariazell 66 In Geschichten versinken. Die preisgekrönte Kinderbuchautorin Sarah Michaela Orlovský im momag Gespräch 67 Herbstlich-bunt. Kultur und Natur im Ötscher- Reich sind nun ein besonderes Erlebnis – Landesausstellung inklusive 70 Wurzeln und Sprösslinge. Die Neue Mittelschule Amstetten arbeitet mit dem Institut der Verhaltensforscherin Jane Goodall zusammen raphael berger edelweiß bergpreis roßfeld 8 56 10 62 covergestaltung | Helmut Hirner foto: colourbox.com

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzY=