momag 336 | NOVEMBER 2015

 ernährung E r ist eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper und sehr sensibel, was äußere Einflüsse angeht: Der Darm. Und um eines kommt man nicht herum, wenn man sich genauer mit den Heraus- forderungen und Vorlieben des Darm auseinandersetzt: die Zeit. Das Thema Ernährung, vor allem aber die richtige und gesundheitsfördernde Ernährung, beschäftigt die Menschen immer mehr. Di- äten und Ernährungstrends kommen und gehen – der Leidensdruck, der bei im- mer mehr Menschen nach dem Essen entsteht, wird hingegen oft immer größer. Und bleibt in vielen Fällen leider bestehen. Gerade in den vergangen Jahren hat man den Eindruck, dass die Riege an Patienten, die an einer Lactose-, Fructose- oder Hista- minintoleranz leiden, stetig zunimmt. Dass immer mehr Men- schen von ihrer In- Verdauung. Die Schnelllebigkeit der Zeit und die veränderte Lebensmittelindustrie führen nicht selten dazu, dass das Essen zu einer schmerzhaften Angelegenheit wird. Und einer leidet dabei besonders: der Darm. toleranz wissen, liegt aber an der einfachen Diagnostik: „Heutzutage macht man H2- Atemtests oder bestimmte Blutabnahmen, um gewisse Krankheiten festzustellen. Außerdem sehr wichtig ist eine ausführliche Anamnese, um herauszufinden, warum man leidet“, erklärt Diätolo- gin Daniela Fröschl. Meist handelt es sich um eine „Pseudo-Allergie“ An Beschwerden nach dem Essen leidet mittlerweile je- der Fünfte. Zu den Allergien auf einzelne Nahrungsmittel gesellten sich in letzter Zeit die Intoleranzen, die oft sehr schwer zu entdecken sind, ist das Beschwerdebild doch sehr komplex und natürlich müs- sen andere Krankheitsbilder des Darms ausgeschlossen werden. Bleiben dann die Symptome bestehen, han- delt es sich meist um eine Intoleranz, die sogenannte „Pseudo-Allergie.“ Denn die Unverträglichkeiten greifen von daniela rittmannsberger  Vor allem die Schnelllebigkeit ist es, die dem Darm zusetzt. Wenn man zwischen zwei Terminen schnell einen Snack im Auto isst, fehlt das Bewusstsein, eine Mahlzeit zu sich genommen zu haben. Außerdem wird das Essen meist schlecht gekaut. fotos: colourbox.com roman fessler | Losenstein Betreiber eines Heilfasteninstituts heilfasten@gmx.net www.heilfasten.at E s ist vielleicht 10.000 Jahre her, da war es sehr einfach mit dem Essen. Selbst vor 1.000 Jahren war es leich- ter. Heute stehen wir vor den über- füllten Regalen. Viele wissen nicht mehr, was sie Essen sollen/dürfen. Wie sieht eine artgerechte Ernäh- rung aus? Der Mensch ist ein frugi- vorer Ernährer (Früchte-Esser). Das bedeutet: Wir haben abgef lachte Backenzähne zum Zermahlen der Nahrung. Einen alkalischen Spei- chel für den Stärkeaufbau. Unser Kiefer ist seitlich bewegbar – zum Zermahlen der Speisen. Der Magen hat eine längliche Form und bildet wenig Salzsäure und Pepsine. Un- ser Darm ist lang und hat eine große Oberfläche. Perfekt für eine ballast- stoffreiche Kost. Die Leber vermag nur die vom Körper selbst gebildete Harnsäure abzubauen. Die Vitamin C Zufuhr ist über die Nahrung notwen- dig. Der Urin ist alkalisch. Wir haben keine Krallen, sondern flache Nägel, um besser greifen zu können. Unser Gang ist aufrecht, um pflücken zu können. Der Mensch ist perfekt vor- bereitet auf Früchte und Gemüse. Wenn wir nun unseren Körper missbrauchen, ist das, wie in einen Benzinmotor Diesel einzufüllen. Gut, unser Körper bleibt nicht gleich ste- hen und stirbt. Aber wir werden von Tag zu Tag ungesünder und kränker. Nehmen wir zum Beispiel die Zähne und setzen sie Fruchtsäften, Schoko- lade und Kuchen aus. Schneller als erwünscht haben wir Karies. Oder füllen wir in unseren Magen doch täglich Fleisch, Auszugsmehl und Li- monaden ein. Rascher als geglaubt baut er Magengeschwüre und Reflux auf. Malträtieren wir unseren armen Darm mit Brot, Nudeln, Reis, Fleisch und Torten, dann reagiert er mit My- omen oder Karzinomen. Essen wir Wurst, Schinken und Fleisch, wird das gegessene Purin uns Gicht und Rheuma bringen. Dabei wäre alles so einfach. Vier Sachen sind zu beherzigen. Das Erste: Fleisch dramatisch reduzieren. Nummer zwei: Weg mit dem Zucker. Nummer 3: Keine Auszugsmehlpro- dukte. Und viertens: Hände weg von den Getränken. Das alles gar- niert mit Fasttagen und man is(s)t schlank und gesund. £ zum thema Gesunde Ernährung ist einfach momag 336 | november 2015 18 | mostvier tel magazin

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