momag 339 | MÄRZ 2016
stephan pernkopf | Landesrat für Umwelt, Landwirtschaf t und Energie lr.pernkopf@noel.gv.at 2 015 war für das Klima ein bedeu tendes Jahr. Beim Weltklimagip fel in Paris haben sich alle teilneh menden Länder auf ein verbindliches Abkommen geeinigt. Endlich haben sich auch „Big Player“ wie die USA und China, die sich bisher aus den inter nationalen Anstrengungen ausge klammert haben, zu entschiedenen Schritten bekannt. Gemeinsam soll die Klimaerwärmung auf deutlich un ter zwei Grad begrenzt werden, als Ziel wurden gar 1,5 Grad angegeben. Das Abkommen ist ein deutliches Si gnal, dass sich die Weltgemeinschaft auf einen unumkehrbaren Weg hin zur Stärkung erneuerbarer Energien, hin zu weniger Emissionen und weg von Kohle, Öl und Gas gemacht hat. Zahlreiche Katastrophen haben ein Umdenken bewirkt. Dieses Umdenken hat in Nieder österreich schon vor Jahren einge setzt. Seit 2015 deckt Niederöster reich seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Dank des Einsatzes von über 300.000 Niederösterreicherinnen und Nieder österreicher, die ihr persönliches En ergieprojekt umgesetzt haben und so Teil der Energiebewegung wurden. Aber auch dank der Gemeinden, die etwa durch den Wechsel der Straßen beleuchtung auf LED-Technologie, die Sanierung der Gemeindegebäude oder den Umstieg auf Elektromobi lität den Energieverbrauch gesenkt haben. Österreich will dem blau- gelben Beispiel folgen und bis 2030 den Strombedarf aus erneuerbarer Energie decken. Also sicher und sau ber aus Wind- und Wasserkraft, aus Sonne und Biomasse. Niederösterreichs Vorreiterposition in Europa wurde auch von internati onalen Medien als positives Beispiel hervorgehoben. Wir werden uns des wegen aber sicher nicht zurücklehnen, sondern den Weg der Energiewende weitergehen. Wir brauchen eine Re duktion des Energieverbrauchs sowie einen behutsamen Ausbau aller For men der erneuerbaren Energie, denn nur so können wir die Atomkraft, Öl und Kohle weiter zurückdrängen und damit auch gleichzeitig Arbeitsplät ze und Wertschöpfung im eigenen Land erzeugen. So macht Klimaschutz Sinn! £ zum thema Blau-gelbe Energie- und Umweltpolitik ist vorbildlich »Es ist absolut wichtig und notwendig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.« Wenn ein E inst diente nur sie zur Er leuchtung: Die „Glühbir ne“. Gemeinsam mit anderen „Energieräubern“ wurde die Glühlampe längst vom Markt verbannt und durch strom sparendere Beleuchtungs möglichkeiten ersetzt. Ob ein energieeffizienter Kühl schrank, Fernseher, die im Standby-Modus kaum noch Strom verbrauchen oder die viel zitierten Energiespar lampen – das Thema Energie sparen ist definitiv in der Ge genwart und in den meisten Haushalten angekommen. Doch macht es auch tatsäch lich in allen Bereichen Sinn, die herkömmlichen Geräte durch neuere zu ersetzen? Und ist neu automatisch auch immer besser? Dass wir an einem Punkt angekommen sind, an dem sich nicht mehr die Frage stellt, ob wir Energie sparen sollen, sondern es schlicht und einfach ein Muss ist, ist sich Energieberater Johann Wag ner sicher: „Seit den 1960er Jahren ist die CO2-Bilanz kontinuierlich angestiegen. Das ist die Bestätigung dafür, dass es absolut richtig und notwendig ist, sich mit die sem Thema auseinanderzu setzen.“ Und das Wichtigste Die Energie- und Umweltagentur hilft mit einer Übersicht, den Überblick über den idealen Stromverbrauch im Haushalt zu erhalten. In der Realität liegt der Verbrauch aber oft weit über dem Durchschnitt. colourbox.com energie und umwelt momag 339 | märz 2016 20 | mostvier tel magazin
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