momag 342 | JUNI 2016

D ie Mostviertler Berge, diesmal die Gegend rund ums Hochkar, stehen ganz im Zeichen der Gipfel- klaenge 2016 zum Auftakt der Wandersaison. Unter der musikalischen Leitung der „wellenklaenge, lunz am see“ mit Intendantin Suzie Heger beschallen heimische und internationale Künstler die Almen und Gipfel in den Göstlinger Alpen live und in freier Natur. Dabei begleiten sie zahlreiche Wander- und Musikbegeisterte entlang musikalischer und kulina- rischer Stationen. Der Startpunkt für die bei- denWanderungen liegt dieses Jahr bei der Hochkar Talsta- tion nahe Göstling/Ybbs. An ausgesuchten Plätzen amWeg werden Konzerte inszeniert und Labstationen bieten ku- linarische Köstlichkeiten aus der Region. In sportlicher Hinsicht kommen sowohl Genusswanderer als auch erfahrene Alpinisten dank verschiedener Streckenva- rianten voll auf ihre Kosten. Künstler und Route Die musikalische Reise be- ginnt am ersten Tag bei der Hochkar Talstation mit ganz traditionellen Jodlern von D’Kiamöcha . Der Weg führt über den imposanten Bergsee und die Seelacke zur Schwarzalm. Dort ist mittags termin | 11.–12.6.2016 jeweils ab 9h www.gipfelklaenge.at das schweizerische Ensem- ble Jütz zu hören, das sich ganz der Alpinbeschallung verschrieben hat. Während gemächliche Bergsteiger nach der Mittagsstärkung bei der Schwarzalm umkeh- ren, treten geübte Wande- rer ihren Rückweg in einem weiten Bogen über Ringko- gel, Munzenplan, Geißhöhe und Schmalzmauer an. Als Headliner wird abends die portugiesische Band Oque- Strada nahe der Talstation zu hören sein. Am Sonntag werden alle Wanderbegeister ten mit neu interpretierten Volks- musikklängen des jungen Weinviertler Bläserseptetts voixBRASS begrüßt. Die Wanderung verläuft über eine Überraschungsstation zum Hochkargipfel. Beim Berghaus finden die Wan- derbaren Gipfelklaenge mit dem Konzert von The Flying Schnörtzenbrekkers einen würdigen Abschluss. Bei der 360° Skytour mit atemberaubenden Ausbli- cken endet das geführte Programm, Wanderer kön- nen ihren Rückmarsch ent- weder individuell zu Fuß oder bequem mit dem Lift antreten. £ entgeltliche Einschaltung Musikalischer Ausflug Wanderbare Gipfelklaenge. Musik und Kulinarik verführen bereits zum sechsten Mal in Folge in die Mostviertler Bergwelt, dieses Mal aufs Hochkar „wellenklaenge“-Intendantin Suzie Heger und Mostviertel Tourismus sorgen für die musikalischen Highlights  Musikalische und kulinarische Stationen in den Göstlinger Alpen. weinfranz.at mostvier tel tourismus  event peter brandstetter | Petzenkirchen peter@momag.at D as wahre Leben! Was haben wir da für Bilder im Kopf? So wie in Frankreich oder Italien gegessen wird. Am großen Tisch im Freien zusam- mensitzen und sich Köstlichkeiten schmecken lassen; da wird gelacht, geliebt und der Tag zelebriert. Das lockt und zieht an. Dabei verges- sen wir, dass dieses Bild den Faktor Zeit als wichtigen Bestandteil ganz oben stehen hat. Das hat nichts mit dem schnellen Runterwürgen von Erfolgen, Zuwendung und Conveni- ence-Erlebnissen zu tun. Das begeh- renswerte Bild lebt nicht von künst- lich zusammengeschraubten Kon- sumprodukten, von einweg-geilen Shopping-Gelüsten, sondern vom entspannt stimmigen Erleben des Na- türlichen und Einfachen. Es lebt von der simplen Pasta am alten Holztisch, von der Freude im faltigen Gesicht des Bauern, der die Trauben erntet und vom Leuchten in den Augen des Tischlers, der aus alten Möbeln wie- der ein schön funktionierendes Teil macht, das Jahre hält. Aber nicht der Konsum dieser Bil- der führt uns zum Genuss. Wir müssen lernen, dass wahrer Genuss daraus entstehen, dass wir uns Zeit nehmen. Zeit hinzuhören, Zeit wieder etwas selber zu machen, Zeit etwas durch- zudenken und zu verstehen. Holler- saft ist wirklich super; aber nicht aus der 2-Liter-Einwegflasche, sondern selbst gepflückt und verkocht. Das alte Kastl, das jetzt frisch gefärbt das Vorzimmer ziert, macht nicht stolz, weil es nicht im Massen-Kaufhaus erstanden wurde, sondern weil man daran selber gearbeitet hat. Genuss braucht Zeit. Unsere Zeit versucht uns dazu zu zwingen, schnell und ohne nachzudenken runterzuwür- gen. Das kann aber schwer im Magen liegen. Nicht nur das. Wir fressen rein, aber es macht nicht satt. Genuss ist ein einfaches Gericht, nicht Völle- rei. Genuss heißt, das Leben schme- cken lernen. Das Mostviertel ist ein wunderbarer Platz, um Genuss zu lernen: die Donau, die Berge, Natur, Kunst,...; langsamen Schrittes und mit Aug‘ und Ohr im Jetzt. Die idyl- lischen Bilder unseres Wunschlebens können wir nur wahr machen, wenn wir hier und jetzt beginnen. Genuss heißt, sich Zeit zu nehmen, bevor die eigene vergangen ist. £ mostviertorial Genusszeit momag 342 | juni 2016 4 | mostvier tel magazin

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