momag 353 | SOMMER 2017

Historie bis ausstellung | Kunst : Resonanzkörper bis 15.10.2017, Schloss Ulmer feld Fr 15–19h, Sa/So/Ft 10–12h & 14–17h 07475 54037, 07472 601-363 info@amstetten.at www.amstetten.at der eine von der Kunst der Alten Meister, der andere von der gegenstandslosen Malerei. Und genau diesem Umstand trägt die Ausstel- lung im Schloss Ulmerfeld Rechnung, sie bietet ein (fast zu) breites Spektrum, von historisierenden Orientbil- dern des 19. Jahrhunderts bis zu avantgardistischen „Pixel-Bildern“. Für jeden etwas Auf Grund der vielen Stile und einer Mischung aus Malerei und Skulptur, von weniger bekannten regionalen und sehr bekannten Künstlern (Alfred Kubin, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter, Gunter Damisch) ist es schwierig, einen allgemeinen Überblick zur Ausstellung zu geben. Ernst Fuchs „Sphinx II“, 1991, Bronze   kunst K unst war, ist und bleibt die natürliche Ergänzung des Individuums“ – schreibt Kurator Karl A. Irsigler im Vor- wort des Ausstellungskata- logs. Und ist es nicht wirklich so, dass Kunst – egal ob Ma- lerei, Musik oder Literatur – eine große Bereicherung für das menschliche Leben sein kann, den Menschen gera- dezu aus seinem Alltag he- raushebt? Kunst ist imstande, verschiedenste Reaktionen, Gefühle, Gedanken – eben Resonanzen – im Menschen auszulösen, sie tritt in Inter- aktion mit dem Betrachter, vorausgesetzt, er ist bereit, sich darauf einzulassen. Geschmäcker sind Gott sei Dank verschieden, und so fühlt sich jeder von etwas anderem angesprochen; von fritz haselsteiner fotos: fritz haselsteiner fritz haselsteiner | Waidhofen/Ybbs Kulturkritiker, fritz@momag.at S chattige Gastgärten, kalorien- reiche Grillabende, ausgedehnte Wanderungen, Badespaß an der Ybbs oder einfach nur Entspannung – der Sommer hat uns wieder voll im Griff! Aber sollte man sich nicht auch ei- nen Kulturgenuss gönnen? Speziell in der Sparte Sommertheater hat das Mostviertel gerade heuer für die ver- schiedensten Geschmäcker einiges zu bieten (Premierenberichte auf Seite 66/67). Seit 14. Juni ist bei den Melker Som- merspielen „Die Bartholomäusnacht“ zu sehen, als „Kontrastprogramm“ gibt es die Musikrevue „Birdland – Das Glück is a Vogerl“. Der Haager Theatersommer widmet sich heuer einem Romanstoff der Weltlitera- tur, dem „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes in einer dramatisier- ten Fassung. Musicalfreunde kom- men diesen Sommer so richtig auf ihre Rechnung. In Amstetten werden unvergessliche Melodien aus dem Musical „Hair“, wie etwa „Aquarius/ Let the Sunshine in“, vor allem ältere Semester (wie mich) in Erinnerungen schwelgen lassen. Die Waidhofner Volksbühne hat sich nach dem groß- en Publikumserfolg von „In 80 Tagen um die Welt“ im Vorjahr heuer mit „Ein Käfig voller Narren“ eine schrille Komödie aus dem Drag Queen-Mili- eu für den Schlosshof ausgesucht. Ganz besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen aber die heurige Produktion des Ensembles „Oper rund um“ unter der Leitung von Anna Bernreitner (Porträt auf Seite XX). Schon einige Jahre bietet dieses jun- ge, ambitionierte, sowohl gesanglich als auch darstellerisch überzeugende Team Opern in einer originellen, ent- staubten Art und Weise an, und das zumeist an sehr ungewöhnlichen Schauplätzen. „Die Fledermaus“ im Freibad Aschbach habe ich noch in bester Erinnerung. Heuer wird im Waidhofner Schlosshof (bei Schlecht- wetter im Kristallsaal des Rothschild- Schlosses) die Geschichte des groß- en Verführers „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart geboten. Sie, liebe Leser, sollten sich zumin- dest zum Besuch einer der genann- ten Veranstaltungen verführen las- sen. Das Gläschen Wein danach ist Ihnen auf alle Fälle sicher. £ kulturnotizen Theatersommer im Mostviertel 56 | mostvier tel magazin

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