momag 358 | FEBRUAR 2018
WIE WAR DAS JETZT NOCH Gasthaus, sehr beschaulich. Ein Mostkeller eigentlich. Ewig lang. Und total schim- melig. Dort waren wir, bis uns alles verschimmelt ist. Dann haben wir diesen Bau- ernhof gefunden, das war zu der Zeit, als wir auf dem letzten Url River Festival in Waidhofen gespielt haben. Wie war das mit der Bandgründung? Unsere Gitarristen Chri- stian und Mario gingen in die Musikschule Aschbach und lernten Georg Beck der Pfadfindergruppe kennen. Die Kerntruppe waren Ma- rio Leitner, Georg „Becky“ Seit wann habt ihr den Proberaum hier in der Nähe von Aschbach? Das war, als wir so Anfang 20 waren?! Also vor rund 20 Jahren. Begonnen haben wir auf dem Dachboden von Ma- rios Eltern, zur Freude von Eltern und Nachbarn. Dann sind wir immer nach Wolfs- bach in den Jazzkeller ge- fahren, wo es auch einige Male „Festln“ gab. Das ist so ein Gewölbekeller in einem »Wir haben viel Material und darum ist es nicht notwendig, zu covern.« musik interview: petra ortner Mario Leitner (git., voc.), Christian Eybl (git., voc.), Franz Höfler (bass) und Marcin Kolodziejczyk (drums) fotos: neversage kulturnotizen Kultur des Lebens gerhard stubauer | St.Valentin info@stubauer.com S ie kennen das sicher: wenn je- mand Geburtstag hat und es wird gratuliert, kommt häufig die Floskel „Bleib so, wie du bist!“ vor. Das ist im Grunde ja nett gemeint, schaut man sich diesen Satz aber näher an, stellt sich schnell heraus, dass das ziem- licher Unfug ist. Anhand von Kindern ist das vielleicht schnell erklärt: Wür- den wir wirklich einem beispielswei- se 4-jährigen wünschen, dass er so bleiben soll, wie er ist? Sein Leben lang knapp über einen Meter groß, sein Leben lang ein Analphabet? Sie sehen, das würde jeder halbwegs ver- nünftige Mensch nicht tun. Genauso sollte es bei den schein- bar „erwachsenen“ Menschen sein. Um zu leben, um einige oder sogar die meisten unserer Lebensziele zu erreichen, darf man nicht stehen blei- ben. Man sollte nicht in seiner Ent- wicklung stecken bleiben, weil sonst gibt es außer dem Hamsterrad, in dem man sich täglich abstrampelt, nichts Lebenswertes mehr. Der Alltag wird irgendwie totgeschlagen. Das Leben wird fad. Natürlich gibt es auch sol- che Lebensentwürfe – wer glücklich ist damit, dem darf ich gratulieren. Das beste Mittel, sich zu entwickeln, heißt einerseits Bildung und anderer- seits Abwechslung in sein Leben zu bringen. Wir leben – Gott sei dank und es möge noch viele Generationen lang so bleiben – in Zeiten, wo es in beiden Bereichen jede Menge Ange- bote gibt. Nahezu über jedes Thema kann man sich informieren, dazuler- nen und sich weiterentwickeln. Und statt jeden Abend vor der Glotze zu sitzen und sich die Chips hineinzu- stopfen, gibt es unglaublich viel An- gebot an Freizeitmöglichkeiten, die das Leben abwechslungsreich und spannend machen. Der Bogen dabei kann sich von sportlichen Aktivitäten bis hin zu einer kulturellen Freizeit- gestaltung spannen. Ein klitzekleiner Haken ist allerdings an dieser Sache: man muss seine Kom- fortzone verlassen. Ist das Leben ein- gerostet, ist es natürlich schwierig, aus diesem Trott herauszukommen. Aber jeder kann selbst entscheiden, wenn er mal auf sein Leben zurück- blickt, ob er seinen „Lebens-Erfolg“ erreicht hat oder ob da noch mehr gegangen wäre. £ momag 358 | februar 2018 58 | mostviertel magazin
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