momag 361 | MAI 2018
natur Korallen im eigene Leben wie ein Wim- pernschlag vor“, meint Sonja und legt mir einen der Steine in die Hand. Sie erinnert sich noch ge- nau daran, wann und wo sie jeden einzelnen gefunden hat. Denn bereits die Su- che nach den besonderen Steinen ist eine Herausfor- derung und ein Abenteuer für sich. Zum einen braucht es ein geschultes Auge, um überhaupt erkennen zu kön- nen, ob sich in einem Stein Fossilien befinden und man muss auch wissen, an wel- chen Orten man erfolg- reich sein könnte. Manchmal sind diese Plätze aber auch schwer zu erreichen und er- fordern großen körperlichen Einsatz. Steinhartes Geschäft „Diejenigen, die sich ausken- nen, machen ein großes Ge- heimnis daraus, an welchen Plätzen sie sich auf die Su- che begeben“, erklärt sie. „Ich würde es ehrlich gesagt E s ist ein regnerischer Nach- mittag kurz vor Einbruch der Dunkelheit, als ich Sonja Raab in ihrem Zuhause be- suche. Wir unterhalten uns in einem gemütlichen Raum, an einem Tisch, auf dem all ihre fossilen Schätze platziert sind. Jeder dieser Steine erzählt eine Geschichte aus längst vergan- genen Zeiten. In mühevoller, stundenlanger Arbeit hat die Mostviertlerin diese Steine geschliffen und poliert, wodurch darin eingebettete, versteinerte Le- bewesen wie Am- moniten, Gosau- Muscheln und Korallen freigelegt wurden und nun in vollem Glanz erstrahlen. „Wenn man sich vorstellt, dass diese Fossilien zwischen 80 und 175 Millionen Jahre alt sind, kommt einem das fotos: sonja raab mostviertorial Bildung macht xund! peter brandstetter | Petzenkirchen peter@momag.at G eschmäcker und Moden waren über die Jahrhunderte ganz un- terschiedlich. Da findet man ganz auffällige Beispiele: die Venus von Willendorf zeigt einen damals wohl attraktiven Look. Im Barock liebte man Mieder und Wespentaille und heute schätzt man den Sixpack; gemeint ist dabei kein Bier! Heute gehen Schön- heit, Fitness und Gesundheit Hand in Hand. Mehr noch: sie sind ein Er- folgsfaktor. Wer etwas für seine Fit- ness tut, wer Ausdauersport treibt, dem wird auch Einsatzbereitschaft im Beruf zugetraut. Gesundheit ist auch ein soziales Problem. Je höher das Einkommen, desto besser ernäh- ren sich die Menschen; im Sinne von gesünder und kalorienärmer. Gesundheit hängt aber auch mit Bildung zusammen. Wenn in Kinder- gärten und Schulen gesund geges- sen und regelmäßig – also täglich – Sport getrieben wird, dann prägt das die Kinder. Dafür braucht es al- lerdings Obst und gesunde Jausen anstatt Wurstsemmeln und Soft- Drink-Automaten. Auch müssen Kin- der lernen, wie man kocht; wer nur Plastikpackungen und Fertigfutter auspackt und Mikrowellen bedient, steht sinnbildlich schon vor der Kran- kenhaustür. „Wer nicht jeden Tag et- was für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“, sagte schon Seba- stian Kneipp. Auch Sport ist wichtig und das jeden Tag – selbst bei Regen; weil die Kids sind nicht aus Zucker. Sehr vieles lässt sich mit Aktivitäten verbinden: das Einmaleins genauso wie Gedichte lernen. Da braucht es fast keine Mehrstunden in der Schu- le. Gesundheit wäre dann kein The- ma einer sozialen Schicht, sondern etwas, was in der Schule gelehrt und gelernt wird. Besonders wichtig ist Gesundheit für Unternehmen. Wenn Mitarbeiter ausfallen, kostet das Hirnschmalz und Geld. Zur Arbeit mit dem Fahrrad zu fahren, kann hier viel bewegen; auch in Geld, wie sich hier zeigt: mobilita- etsmanagement.at/radrechner. Übrigens: die WHO errechnete 2010 bei einem 7%-Anteil von Radfahrern am Gesamtverkehr einen Kostenvor- teil von 750 Mio. Euro pro Jahr. Falls also die Politik mal Geld fürs Gesund- heitssystem sucht... £ »Versteinerte Lebewesen wie Ammoniten, Gosau-Muscheln und Korallen erstrahlen in vollem Glanz.« momag 361 | mai 2018 4 | mostviertel magazin
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