momag 377 | Winter 2019/20
guliert nutzen. Es müssen Regelungen geschaffen wer- den, um bestimmte Probleme wie anonyme Hasspostings, Fake News oder Kryptowäh- rungshandel in den Griff zu bekommen. Steht Internetkriminalität also an der Tagesordnung? Während ich an diesem Buch gearbeitet habe, sind zwei Mal Kreditkarten von mir colourbox.com gesellschaft gesperrt worden, weil sie je- mand missbräuchlich im In- ternet verwenden wollte, es gab mehr als zehn Phishing- Versuche, um also über eMails an meine persönlichen Da- ten zu gelangen und damit Identitätsdiebstahl zu be- gehen. Dabei bin ich kein außerordentlicher Internet- nutzer, aber man sieht, dass wirklich jeder betroffen ist. Relativ neu ist Ransomware, die Nutzung einer speziellen Schadsoftware zur digitalen Erpressung. Daten auf infi- zierten Computern werden verschlüsselt, zur Wieder- freigabe soll ein Lösegeld Ihr Buch erweckt den Eindruck, dass das Internet mittlerweile mehr Fluch als Segen ist. Es ist die Triebfeder der In- formationsgesellschaft und von seiner Wichtigkeit her vergleichbar mit der Dampf- maschine für die Industrie- gesellschaft. Der Eindruck des Fluchs entsteht deswe- gen, weil wir es noch immer relativ chaotisch und unre- panoptikum Leise rieselt der Schnee... stefan kastenhofer | St.Peter/Au Bognerhof Gärtnerei und Gartenleiter im Stift Seitenstetten www.bognerhof-garten.at I m Garten oder auf einer Wiese ste- hen, während der Schnee langsam alles unter sich zudeckt. Die Flocken tänzeln vom Himmel; der Geruch der Landschaft, sogar die akustische Wahrnehmung ändert sich. Dieses schöne Gefühl, als ob plötzlich die Zeit still zu stehen scheint. Schaffen Sie es jetzt, in dieser stillsten Zeit im Jahr, zur Ruhe zu kommen? Die Vegetation fährt aus rein kli- matechnischen Gründen ihr Wachs- tum zurück und ich muss mich da- rauf einstellen. Aber nicht nur wir Gärtner, die wir nah an der Natur arbeiten, sind auf diesen Rhythmus eingestellt. Über viele Jahrtausende wurden wir alle geprägt, uns wie die Hamster Vorräte anzulegen, um über den Winter zu kommen. Das prägt uns immer noch; bei Konsum, Freizeit- gestaltung und selbst beim Urlaub machen – möglichst viel in kurzer Zeit ist die Devise! Bis wir vor lauter Burnout für die Gegenmaßnahmen bezahlen. Wäre es nicht besser, auf das zu verzichten, was uns in eine aus- weglose Überforderung treibt? Das ist leider oft leichter gesagt als getan – gesellschaftliche, familiäre oder fi- nanzielle Zwänge sind übermächtig. Die Beschäftigung mit dem Garten, den Pflanzen und Tieren darin, ist eine Möglichkeit, wieder zu lernen, dass es nichts bringt, sich selbst zu überholen. Betrachtet man Pflanzen in Klimazonen, wo Wachstum ein gan- zes Jahr über möglich ist, dann ist zu bemerken, dass sich diese gleichmä- ßig, aber langsamer entwickeln. Ein ganzes Jahr lang auf 180 zu bleiben, geht für Viele auf Dauer nicht gut. Es ist ein schönes Sinnbild, Pflan- zen zu beobachten, wie sie den Som- mer über Kraft tanken, dann zur Ruhe kommen, um im Frühling wieder voller Elan auszutreiben. Nutzen wir diese von der Natur vorgegebene Ruhezeit, um einmal nichts zu denken, sondern nur zu staunen. Müßiggang oder die Kunst, nur zu genießen sollte für uns nichts Negatives bedeuten. Im Ge- genteil: Funkelnde Gedanken sind nur dort zu finden, wo Raum dafür ist. So wünsche ich euch eine besinn- liche Winterzeit und viele funkelnde Gedanken beim Bestaunen unserer großartigen Natur! £ Der Autor berichtet unter anderem vom Missbrauch moderner Technologien durch Diktaturen sowie von Angriffen von Einzeltätern aus dem Darknet. Mitspielen unter www.momag.at/gewinnen Oder schreib unter Betreff: Darknet per Fax: 0650 5510222 oder per Post: momag, PF 29, 3340 Waidhofen/Ybbs Bitte Anschrift & Tel.-Nr. angeben! Wir verlosen 3 Bücher: Darknet Was ist das Darknet? Die Inhalte des Internets gliedern sich in zwei wesentliche Bereiche: das Clear Web und das Deep Web, welches auch das Dark Web be- inhaltet. Das Clear Web (auch World Wide Web – www – genannt) ist der Teil, der von herkömmlichen Suchmaschinen wie Google, Yahoo oder Bing gefunden werden kann. Man schätzt, dass es fünf Billionen Websei- ten beinhaltet. Das Deep Web (auch Invisible Web oder Hidden Web genannt) basiert auf den glei- chen Technologien, ist aber nicht durch Such- maschinen auffindbar. Dazu zählen etwa die internen Webseiten großer Konzerne sowie Webseiten, die nur nach Eingabe eines Pass- wortes erreichbar sind oder sich hinter ei- ner Paywall befinden. Man nimmt an, dass das Deep Web mindestens 500 Mal größer ist als das Clear Web. Das Dark Web ist nur ein kleiner Teil des Deep Web und kann nur über einen speziellen Browser erreicht wer- den. Nach Schätzungen von Experten macht das Deep Web 99% des Internets aus, davon 0,1% Dark Web. £ (Quelle: Cornelius Granig: Darknet. Die Welt im Schatten der Computerkriminalität) momag 377 | winter 2019/20 30 | mostviertel magazin
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