momag 379 | MÄRZ 2020

2raumwohnung. Vor 20 Jahren von Inga Humpe (Neonbabies, DÖF) und ihrem Lebensgefährten Tommi Eckart (arbeitete unter anderem mit DJ Hell und Andreas Dorau) in Berlin gegründet, bringt das Electropop-Duo zum Jubiläum ein neues Album mit 20 Hits, das Buch „Wir trafen uns in einem Garten“ und eine kleine Tour, die auch nach Wien führt Baby“ hatten wir schon ein bisschen länger. Inga: Es war auch noch nicht zu Ende (lacht). Tommi: Stimmt, es war noch nicht zu Ende, Baby (lacht). Und dann, ähm... Inga: Dann haben wir es aber irgendwann zu Ende gebracht. Das ist unsere Hymne darauf, dass es trotz Schwierigkeiten immer weitergeht. Dass man meistens auch wieder raus- kommt. Tommi: Die anderen Songs sind vorwiegend unsere „Live- Lieblingsstücke“. Aber auch „Da sind wir“ und „Jemand fährt“, was wir schon länger nicht mehr live gespielt ha- ben, sind mit drauf. Und auch Remixe von Paul Kalkbrenner und Jan Oberländer. Gab es die schon länger? Tommi: Ja, und die haben uns besser gefallen als die eigenen Versionen, darum haben wir sie genommen. Wir spielen sie auch live lieber. Habt ihr Angst, euch zu wiederholen? Tommi: Angst nicht, aber wenn man so viele Stücke schon gemacht hat passiert es einfach, dass eine Idee auf etwas hinausläuft, was man schon hatte. Inga: Es gibt auch immer wie- der mal ähnliche Themen, wie zum Beispiel bei „Kommt zu- sammen“ und „Hier sind wir alle“. Das sind aber vielleicht doch auch die Themen, die uns beschäftigen und die es immer wieder Wert sind, neu betrachtet zu werden. Musi- kalisch schwanken wir immer zwischen Pop und Club. Wann hattet ihr die Idee zu eurem Buch? Inga: Ich habe den Fred-Jay- Preis für meine Texte gewon- nen. Darumhabe ich geschaut, ob jemand Lust hat, diese als Buch zu veröffentlichen. Weil das vielleicht ein guter Auf- takt für das Jubiläum wäre, diese rund 90 Texte auch ein- mal zusammenzufassen. Wir hatten erst vor kurzem eine Lesung in Berlin, das ist für »Ich wollte auf keinen Fall mit einem Musiker zusammensein.« uns ganz neu. Eine wird es auch in der Elbphilharmonie in Hamburg geben und eine in Frankfurt im Literaturhaus. Was ist nach dieser Tour geplant? Inga: Ich glaube wandern, Katzen streicheln, Hunde füt- tern und sowas halt (lacht). Tommi: Erst mal eine kleine Pause, dann kommen schon die Lesungen. Wir arbeiten auch an einer Filmidee. Und welche Musik läuft bei euch privat? Tommi: Das ist ganz stim- mungs- und tageszeitab- hängig. Inga: Ich höre gerade gerne Lucy Baker, eine US-Ameri- kanerin, die unter anderem „La Vie En Rose“ gecovert hat. Aber auch Rosalia, eine tolle Spanierin, die gerade welt- weit abräumt. Sie macht mo- dernen Flamenco, das finde ich richtig toll! £  Inga Humpe und Tommi Eckart trafen sich wahrscheinlich nicht unter einem Baum. daskowalskikomitee S eit über 20 Jahren steht das Wie- ner Trio BulBul für unkonventi- onelle Sounds und schräge, sehr eindrucksvolle Live-Shows. Auch ihr achtes Album zeigt unbändige Experimentierfreude. Indie-Rock, eine Prise Glam, viel Exzentrik und synthetisch unter- fütterter Alternati- ve Rock wird ver- mengt zum ganz eigenen Stil. Auch die Coverversion von „Directions“ (von Ane Brun) ist gelungen. Von „Kodak Dream“ bis „Fuckeroni“ ein Genuss. £ petra ortner C hristina Wolf macht schon lange Musik. Und nun hat sie unter dem Namen Frau Wolf ihr erstes Album produziert. Moderner Gitar- renpop mit deut- schen Texten, die von Sehnsucht, ge- brochenen Herzen und das Überwin- den von Verletzungen handeln. Die Songs berühren, gehen direkt ins Herz. Unbedingt reinhören sollte man in: „Hoch hinaus“, „Mephisto lacht“, „Alexander der Große“ und „Gut und Böse“. Ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen. £ petra ortner D ie Bezeichnung Indie-Singer/ Songwriter passt für das Duo von Thrill of Joy ganz gut. Egal ob leise und sanft, ironisch oder laut, wütend und düster, alles wirkt immer authentisch. Ein Debütalbum, das nicht glattgebü- gelt ist und Lust auf mehr macht. Schon im Jänner machte man mit der Single „Zittern“ auf sich auf- merksam. Jetzt gibt es das Album und jeder, der es hat, der hält „Das Quäntchen Glück“ in Händen. Hö- renswert ist auch „Nie mehr Iro- nie“ und „Die Ecke der Kante“. £ petra ortner bulbul | Kodak Dream | siluh records frau wolf | Legenden lügen nicht | edel distribution/record jet thrill of joy | Herzlich wir kommen | barhill records musik-kastl mostviertel magazin | 71

RkJQdWJsaXNoZXIy NjM5MzY=