momag 382 | JUNI 2020
10 30 Kilo leichter. Der spannende Weg einer jungen Frau von der Übergewichtigen zum Fitnesscoach und Trainer. 14 Hodenkrebs. Alexander Greiner im momag Interview über sein Buch, mit dem er vor allem Mut machen möchte. 32 Waldbaden. Auch dank gesundheitlicher Aspekte rückt der Wald immer mehr in den Mittelpunkt. 22 Autokratie. Viele der Corona-Maßnahmen erfüllten den staatspolitischen Standard nicht. Kritik erlaubt? 38 Rundum-Artist. Ein Waidhofner Kunstpädagoge und Künstler zeigt uns seine Vielseitigkeit. 42 Rammelhof. So heißt nicht nur eine Ortschaft im Bezirk Zwettl, sondern auch eine ziemlich coole Band. aus dem inhalt: editorial Selbstliebe michie könig | Ulmerfeld Chefredakteurin, michie@momag.at E in paar schräge Zufälle – wir neh- men einfach einmal an, dass es wirklich Zufälle gibt – führten dazu, dass ich eine inspirierende und be- sondere Frau kennenlernte, die mir im Rahmen sehr tiefgründiger Gespräche den Tipp gab, mir die Podcasts eines gewissen Christian Bischoff anzuhö- ren. Ihrer Empfehlung kam ich nach, und begann diese Reise mit einem Kopfschütteln. Die Google-Recher- che lieferte mir nämlich sofort, als ich „Christian“ tippte, den Vorschlag „Drosten“ (obwohl ich diese Kombi- nation nie zuvor verwendet habe). Dies aber nur am Rande. Bei Bischoff geht es unter ande- rem darum, dass wir viele Lebensent- scheidungen gar nicht aus Selbstliebe treffen. Sehr häufig ist unser Motor die Sehnsucht nach externer Aner- kennung, Wertschätzung. Mit uns selbst hadern wir häufig. Da kann es um Äußerlichkeiten gehen, wie den eigenen Körper, das Gesicht. Andere wiederum fühlen sich nicht klug ge- nug, nicht so schlagfertig, wie sie es gerne wären, oder nicht so beliebt. Die einen flüchten sich dann in eine Opferrolle, die anderen legen sich ins Zeug, um sich Anerkennung zu ver- dienen. Wir brauchen also von außen etwas, das wir uns selbst nicht geben können (obwohl wir es sollten). Beson- ders sichtbar wird dieses Streben seit der Ära der Social Media: Instagram, Facebook & Co. sind perfekte Darstel- lungsplattformen zum Heischen nach Aufmerksamkeit, nach Lob, nach Ju- belrufen, und gleichzeitig erzeugen sie bei anderen das Bild, dass ihr ei- genes Leben nicht „perfekt“ genug sei. Das Ganze schafft in sehr vielen Menschen eine Leere und eine Art Sucht nach emotionaler Nahrung von außen. Damit wir wirklich im Reinen sein können mit der Person, die wir sind, ist sehr viel Selbstreflexion nötig. Das bedeutet Aufwand, und es ist be- stimmt nicht immer einfach. Doch es lohnt sich! In einem seiner Podcasts spricht Bischoff übrigens davon, dass wir mit Gewohnheiten praktisch über- allhin kommen können... Ein Hoch also auf jene Rituale, die uns gesund und glücklich machen! Vielleicht inspiriert dich ja das Lesen dieser Ausgabe zur einen oder anderen positiven, neuen Gewohnheit. £ zeutischen Mitteln und ver- suchen kaum, aus unserer Komfortzone auszubrechen und unseren bekannt schäd- lichen Lebensstil zu verändern. Langfristig investiert Dabei wirkt sich ein aktiveres Leben so positiv aus. Das spürt auch Evelyne Heisler aus Pöchlarn, die immer schon sportbegeistert war und lan- ge Volleyball spielte. Später absolvierte sie Ernährungs- und Sportausbildungen und wurde Personal Trainerin. Letztendlich führte ihr Weg sie zum Physiotherapiestu- dium, das sie diesen Herbst abschließen wird. Sie weiß: T rotz steigendem Wissen und immer profunderen Erkenntnissen über unsere Beschaffenheit sind wir häu- fig nicht in der Lage, unseren Körper – und leider auch un- seren Geist, unsere Seele – entsprechend wertschätzend zu behandeln. Sogenannte „Volkskrankheiten“ zeichnen ein trauriges Bild davon. Wir leben im Stress, trinken ge- zuckerte Säfte und übermä- ßig Alkohol, essen zu viel, zu fett, zu kohlenhydratreich. Und: Wir bewegen uns viel zu wenig. Beginnen wir die Konse- quenzen zu spüren, greifen wir nicht selten zu pharma- von michie könig Schau auf dich! evelyne heisler momag 382 | juni 2020 2 | mostviertel magazin
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