momag 383 | SOMMER 2020
In einer SoLaWi tragen mehrere private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs, wo- für sie im Gegenzug dessen Ernte- ertrag anteilig erhalten. Durch den persönlichen Bezug zueinander erfah- ren sowohl die Erzeuger als auch die Verbraucher die vielfältigen Vorteile einer nicht industriellen, marktunab- hängigen Landwirtschaft. £ Solidarische Landwirtschaft tinnen bestimmen letztend- lich mit, was es wie und wo zu kaufen gibt und unter welchen Bedingungen es produziert wird. Der Preis ist heiß Gut geht es uns ja schon. Bei- nahe rund um die Uhr kön- nen wir in prall gefüllten Su- permärkten unsere Einkäufe tätigen und damit auch jeder das bekommt, was er möch- te, gibt es von den meisten Produkten gleich drei oder vier verschiedene Anbieter: Birnen aus Spanien, Österrei- ch und Südafrika, Paradeiser aus Italien, Ägypten und dem Marchfeld. Dass die heimische Landwirtschaft unter dieser Vielfalt leidet, liegt auf der Hand: Die Preise verfallen aufgrund von Konkurrenz- druck und billiger Massen- Importe und die Landwirte haben Probleme damit, ihre Waren zu einem angemes- senen Preis zu vermarkten. „Aber ich als Einzelner kann sowieso nichts ausrichten, damit sich da was ändert!“, wird der eine oder die an- dere jetzt vielleicht den- ken. Doch: falsch gedacht! Vielleicht wird es einem Le- bensmittelriesen wie Unile- ver, Rewe oder Nestlé nicht sofort auffallen, wenn der Hansi Meier und seine Frau I rgendjemand sehr Schlau- es hat einmal gesagt: „Du bestimmst deine Zukunft nicht nur mit einem Kreu- zerl am Wahlzettel, sondern auch mit dem Inhalt deines Einkaufswagens.“ Und tat- sächlich trifft jeder von uns bei seinen täglichen Einkäu- fen ganz bewusst oder auch unbewusst Entscheidungen, die großen Einfluss haben: Kaufe ich mein Fleisch zum Aktionspreis beim Discoun- ter oder beziehe ich es dann doch lieber direkt vom Produzenten meines Vertrauens? Nehme ich die Äpfel aus Spanien oder aus Österreich? Eier aus Bodenhal- tung oder Bio- Qualität aus Freilandhal- tung? Fragen über Fragen. Das Ergeb- nis ist und bleibt: Wir Konsumen- »Viele Qualitätssiegel tummeln sich auf dem Markt – es gilt, kritisch zu bleiben.« Biologisch einkau will gelernt colourbox.com katharina buchta | Hollenstein/Ybbs angehende Diätologin Katharina_Buchta@gmx.at D er Allrounder unter dem Gemü- se, die Vitaminbombe unter den Lebensmitteln, der Star unter den knackigen Nährstofflieferanten – die Karotte hat mehr zu bieten als ihre orangene Farbe! Der Sommer kommt, und somit auch die Hochsaison dieses Wurzelgemüses. Ja, ich weiß, auch Eis hat seine Hochsaison, aber geben wir der Karotte einmal die Chance, sich ordentlich vorzustellen: Wir wollen oft exotische Lebens- mittel aus dem Ausland mit möglichst vielen Nährstoffen und gesundheits- fördernder Wirkung – dabei ist die Ka- rotte so eine Kandidatin. Sie stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Aber fangen wir mal langsam an. Woher kommt die Farbe? Es gibt auch gelbe und violette Sorten, aber bleiben wir zunächst beim Orange. Dieses bedingen Carotinoide, eine Art Farbstoff, oder auch fettlösliches Pigment genannt. Carotin ist eine Form von Vitamin A – einem fettlös- lichen Vitamin. Aus diesem Grund ist es wichtig, beim Verzehr von Karot- ten oder Karottensaft einen Schuss Öl bzw. Fett hinzuzufügen, damit der Körper das Carotin gut aufneh- men kann. Hier rede ich aber nicht von einem Schuss à la Jamie Oliver, sondern von einem halben Teelöffel. Das Vitamin A ist für unsere Sehfä- higkeit (vor allem bei Nacht), das Im- munsystem und das Zellwachstum besonders wichtig. Nicht umsonst heißt es, dass Karotten gut für die Augen sind. Neben diesem Vitamin enthält die Karotte auch noch B1, B2, B6, C und E. Vitamin E wirkt sich als Radikalfänger bzw. Antioxidans be- sonders günstig auf unseren körper- lichen Stresslevel aus. Am besten werden Karotten im kühlen Keller in Kisten mit Sandka- stensand gelagert, ansonsten welken sie eher schnell, werden weich und verfärben sich dunkel. Blanchieren (kurz überkochen) und danach ein- frieren, um sie möglichst lange frisch zu halten, ist auch eine Lösung. Abge- sehen von dem Vitaminboost ist die Karotte auch noch sehr kalorienarm und eignet sich als kühler, knackiger Snack an warmen Sommertagen per- fekt, um so manchen Heißhunger zu stillen. Dieses Gemüse hat mit seiner angenehmen Süße heimische Super- power. Überzeugt? £ zum thema Verspotte nie die Karotte momag 383 | sommer 2020 20 | mostviertel magazin
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