momag 386 | NOVEMBER 2020
Die Sprache, alle ver sie zuständig. „In der Mit- telschule wird gemeinsam gesungen, auch mehrstim- mig. Dabei soll auch die Mu- sikgeschichte nähergebracht werden“, erzählt Birgit. Der Schwerpunkt liegt auf be- rühmten Komponisten, wie etwa Mozart oder Beethoven. Bewährte Konzepte Die bekannteste Kooperati- on findet aber mit der Volks- schule Ybbsitz statt. So wer- den jährlich abwechselnd Blockflöten- oder Bläserklas- sen angeboten. Die Idee hat sich mit den Jahren immer weiter entwickelt. Wurde die Blockflöte früher oft als „Einstiegsinstrument“ abge- D ie letzten Töne eines ge- rade beendeten Liedes klingen aus dem Klavierraum der Neuen Mittelschule Ybb- sitz. Der Unterricht für den Schüler ist für heute been- det, und nachdem er eine neue Übungsaufgabe er- halten hat, verabschiedet ihn Birgit Buck mit einem freundlichen Lächeln. Die langjährige Klavierlehrerin leitet die Musikschule in Ybbsitz und gestaltet seit 17 Jahren das lokale Musikle- ben maßgeblich mit, vor allem durch ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auch für die Kooperations- klassen zwischen Musik-, Volks- und Mittelschule ist »Ein gewisses Ausdauervermögen kann das Musizieren durchaus fördern.« Bei diversen Auftritten bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das Gelernte aufzuführen. von ylva hintersteiner gesellschaft mostviertorial Ruhe, Asien und Segel setzen! peter brandstetter | Petzenkirchen peter@momag.at D as Leben läuft so dahin. Einiges verändert sich und manches bleibt gleich. Ganz unterschiedlich in den Berufsgruppen: manche sind von Innovation, Pandemien oder gesellschaftlichen Veränderungen sofort und direkt betroffen; ande- re merken es nur am Rande. Denkt man groß und global, dann können einem schon graue Haare wachsen. Wie schnell sich eine vermeintlich of- fene Welt in kleine nationalstaatliche Kasterl reduziert; wie durchdringend und platzgreifend nationalistische, religiöse und „Mir-aber-Wurscht“- Trotz-Ideologien sein können. Denkt man regional, dann könnte man froh sein, weil trotz aller Unbilden unsere Welt noch ganz gut funktioniert. Wir sind mehr Zuhause wegen Homeof- fice und Kontakt-Einschränkungen, aber eigentlich geht vieles halbwegs weiter. Das Gesellschaftliche, Kultur, Partys – das fehlt halt. Wir werden asiatischer. Vor Jahren war es noch seltsam, wenn asiatische Touristen durch Wien oder Salzburg strömten und Masken trugen; sie trugen es aus Gewohnheit, weil die Luft in ihren Städten katastrophal war. Wird die Maske auch für uns zur Normalität? Wird sie vielerorts blei- ben, weil wir gelernt haben, dass sie vor vielem schützt? „Wir werden asi- atischer“ meint aber eher die schlei- chende Konzentration auf Arbeit und Funktionieren; und das ist keine eu- ropäische Tradition. Wenn nach dieser Krise die Welt wieder erwacht, sollten wir Europä- er, Österreicher und Mostviertler uns daran erinnern, dass querdenken, er- finden, Neues tun – und nicht kon- form sein – in unserer Natur liegt. Vielfalt, Diskussion, Austausch und Demokratie gehören zu einem euro- päischen Grundverständnis. Unsere Qualität liegt in der Nicht-Gleichheit, in der Kunst und Hirnigkeit. Also im Unterschied zwischen Bulgaren und Iren, zwischen Griechen und Schwe- den, zwischen Burgenländern und Mostviertlern. Und gerade dieser Mix tut gut. Die Ruhe des Winters ist in der Na- tur notwendig für den Aufbruch im Frühjahr. Es wird wieder. Wie Aristo- teles schon sagte: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“ £ 10 | mostviertel magazin
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