momag 390 | APRIL 2021
Nie aufgeben, nie Sondern alles Schülern den Umgang mit Menschen im Rollstuhl nä- herzubringen. Wer selber aktiv werden will: Menschen mit oder ohne Rollstuhl sind jederzeit auch zum Schnup- pern im Verein willkommen. Es ist eine lebendig gewor- dene Idee, die genau jene Werte ins Zentrum rückt, die für die Qualität einer Gesell- schaft bürgen: Gemeinschaft, Zusammenhalt, Empathie – wie Daniel im Gespräch mit dem momag näher ausführt. Warum sitzt du im Rollstuhl? Ich bin 33 und in einem klei- nen Dorf in der Nähe von Euratsfeld aufgewachsen. Bereits als Kleinkind war ich E gal ob im Rollstuhl oder auf zwei Beinen, ob jung oder alt, alle sind herzlich willkommen. Seit Ende 2019 treffen sich die Mitglieder des Vereins wöchentlich zum Training, aber auch sonst ver- bringen sie Zeit miteinander bei gemeinsamen Ausf lü- gen oder Spieleabenden. Die derzeitige erzwungene Auszeit nutzt Obmann Dani- el Kogler für seine anderen Hobbys: Klavierspielen und Zaubern bei den Zauberfreun- den Steyr. Er arbeitet in der Verwaltung des Landesklini- kums Amstetten und lebt in einer Beziehung. Im September wurde ein Projekt mit angehenden Physiotherapeuten der FH St.Pölten umgesetzt, bei dem Studierende einen ge- meinsamen Sporttag mit den Vereinsmitgliedern ver- brachten. Auch von einer Krankenpf legeschule gab es eine Kooperationsanfra- ge, um Schülerinnen und »Wir versuchen, viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten im Rollstuhl anzubieten.« interview: elke reickersdorfer philipp bissenberger wolfgang figel mostviertorial Fernsteuerungen und Anti-Aging Smoothies peter brandstetter | Petzenkirchen peter@momag.at M anches im Alltag nehmen wir einfach hin. Wenn etwas prak- tisch ist, braucht es nicht lange und alle verwenden es, auch wenn wir meist nicht viel davon verstehen. Wer einen Fernseher bedient, streckt ein längliches Gerät in Richtung des Bild- schirms und drückt auf einen Knopf. Prompt schaltet sich dieser ein oder ändert Sender und Lautstärke. Wie es funktioniert, dass unser Wunsch von der Fernsteuerung aufs TV-Gerät hüpft, verstehen die wenigsten; auch die Funktionsweise von elektrischen Zahnbürsten und Kopfweh-Tabletten sind uns recht fremd; trotzdem sind wir begeisterte Verwender all dieser Technologien. Dass diese vielen großen und klei- neren Annehmlichkeiten und Services funktionieren, ist der Arbeit vieler Wissenschaftler und dem Hirnschmalz von Technikern zu verdanken. Mit Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit arbeiten sie an Themen und Proble- men, deren künftige, positive Auswir- kung Otto Normalverbraucher häufig nicht klar ist; manchmal haben auch die Wissenschaftler keine Idee, was ihre Forschung einmal bewirken wird. Waren diese Leute früher häufig als verschroben verschrien, werden sie jetzt zu attraktiven Cover- Models. Wer einen Algorithmus programmie- ren kann oder eine chemische Formel entziffern, der schafft es ins Zentrum der Lifestyle-Kolumnen; wer aus den Früchten eines simplen Ackers einen Anti-Aging Smoothie zaubert oder die Geheimnisse von Haustechnik- Systemen versteht, erntet Ruhm und Anerkennung. Zu Recht! Krisen bringen Änderungen und manchmal sind sie gut. Sie wirken wie eine Lupe und machen Wesent- liches groß und deutlich. Wir lernen, dass es wichtig ist, sich um sein Um- feld zu kümmern: um eine intakte Natur, gesunde Lebensmittel und ein funktionierendes Bildungs- und Gesundheitssystem. Wir bemerken, dass es ein großes Problem darstellt, wenn der internationale Warenverkehr nicht funktioniert, aber ein wesent- lich geringeres, wenn wir selbst mal nur Urlaub am Balkon machen. Wie Konfuzius schon sagte: „Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich häu- fig verändern.“ £ momag 390 | april 2021 16 | mostvier tel magazin
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