17.05.2022

Helfen, wo Hilfe gebraucht wird

[von michie könig]

Gen-Defekt. Auch Kinder, die sich nicht auf herkömmliche Weise in dieser Welt behaupten können, gehen ihren Weg.

Frühgeburt, Komplikationen, lange Krankenhausaufenthalte. Manche Eltern teilen diese oder ähnliche Erfahrungen, und gewiss alle Eltern wissen, wie schrecklich die Sorge um das eigene Kind ist – können sich gar nicht ausmalen, wie es erst sein muss, wenn’s ums nackte Überleben geht.
Unsere beiden Protagonistinnen haben diese Odyssee bereits mehrmals hinter sich gebracht – ab in den Helikopter und auf ins Spital für mehrere Wochen! Jedes Mal sind sie wieder aufgestanden; sinnbildlich. – Denn richtig stehen wird Mamas „Kleine“, die für ihr zartes Alter von kaum 9 Jahren mit ihren 1.50m doch recht groß ist, nie können. Doch sie spielt Memory, mit ihrem neuen Augensteuerungs-PC, und sie lernt auch gerade, damit zu kommunizieren, sich endlich auch anderen mitzuteilen als der Mama, die sie lesen kann wie niemand sonst. Ein eingeschweißtes Team. Eine Mutter-Energie, von der man sich ein Scheibchen abschneiden können müsste.
Als wäre der Alltag nicht schon dicht genug, steht nun noch der Umbau des Elternhauses an. Alleinerziehend und ohne Verdienst-Möglichkeit – die „Kleine“ benötigt immerhin 100% Unterstützung und 24 Stunden Betreuung. Auch die Nächte sind immer kurz, wenn man ein Kind alle drei Stunden umlagern muss. Über die Treppen in die aktuelle Wohnung kann Mama sie aber nicht mehr länger tragen, es ist viel zu anstrengend und beinahe schon gefährlich, den geliebten Kinder-Körper ohne Muskeltonus die zahlreichen Stufen unversehrt hinaufzubringen. Nicht nur für die Mutter ist diese Prozedur mühsam. Auch auf den Allgemeinzustand der großen Kleinen wirken sich die Strapazen aus. An schlechten Tagen mit zu erwartender Atemnot ist es weiser, gleich auf den Kraftaufwand zu verzichten, denn den Weg wieder hoch würde das Kind nicht mehr schaffen. Also lieber drinnen bleiben.

 

Wenn ein Körper keinen Muskeltonus hat, ist er um ein Vielfaches schwerer zu heben als dasselbe Körpergewicht mit intaktem MuskeltonusAn der Errichtung einer barrierefreien Wohnlösung führt kein Weg vorbei.

 

Wir finden: berührender und schicksalhafter kann ein Lebensweg kaum sein. Darum wollen wir helfen. Jede und jeder, der möchte, kann auch einen Beitrag leisten, sei es mit der eigenen Arbeitskraft auf der Baustelle, sei es mit Material, sei es mit finanzieller Unterstützung. Der Umbau ist für die kommenden Monate geplant, das Haus befindet sich im Bezirk Amstetten. Wir leiten alle, die mit anpacken wollen, an die Familie weiter und bedanken uns im Namen unserer beiden Heldinnen für jede Spende!

info | Spendenkonto: AT51 3202 5000 0505 1867
Das Wunder Mensch | Mit viel Kraftaufwand und großartiger Unterstützung durch ihre Familie erreicht “die Kleine” trotzdem immer wieder neue Meilensteine. Danke an alle, die helfen zu helfen!

 

Gemeinsam die Ärmel hochkrempeln für ein menschenwürdiges Leben
Im August diesen Jahres soll der Umbau starten. Angefangen vom Abriss der Garage übers Ausbaggern, Maurern, Zimmerer-Arbeiten bis hin zum Einbau von Transfersystemen wird er rund 300.000 Euro kosten – vorausgesetzt, der Markt bleibt „stabil“.

Zeit, Zeit, Zeit.
Die Mutter ist für jede Unterstützung dankbar. Das momag stellt sich als Vermittler zur Verfügung. Viele Firmen haben ihre Hilfe bereits zugesagt, helfende Hände sind dennoch weiterhin gefragt, seien es selbstständige Handwerker aller denkbaren Branchen oder auch Leute, die bei den verschiedensten Arbeiten mit anpacken, für die Arbeiter Verpflegung einkaufen oder kochen – die „Kleine“ braucht ja immerhin auch während des Umbaus Rundumbetreuung! Als Anregung für Einsatzgebiete, die sich beliebig weiterspinnen lassen, fiele uns etwa ein Traktor mit Kipper ein, der eine Fuhre Schotter bringt, wenn erforderlich, oder ein Tischler, der Maßanfertigungen vornimmt, weil aufgrund der fehlenden Mobilität alles überdimensional groß werden muss, …

kontakt | via E-Mail an wunder@momag.at
(Das momag Team vermittelt weiter)

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