20.10.2017 0 Kommentare

Huchen, Nasen, Biber, Fischotter und Eisvögel

Mehr als 70 ha Flusswildnis sind im Unterlauf der Pielach als Naturschutzgebiet streng geschützt. Zahlreiche, teils seltene Tierarten wohnen in den naturnahen Gewässerlebensräumen. Am 4. November findet ein kostenloser Informationsnachmittag über das Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au inklusive geführter Wanderung statt. 

Foto: Katrin Kraus

Das Naturschutzgebiet ist für Huchen und Nasen, Biber, Fischotter, Eisvögel, Flussuferläufer und viele weitere Tierarten perfekter Lebensraum. Aber auch eine Herde urtümlicher Konikpferde und robuste Galloway- sowie Angusrinder zählen zu den Bewohnern der urigen Auen der Pielach. Warum gerade dort Pferde das ganze Jahr im Freien leben, Rinder nur in den Sommermonaten anzutreffen sind und trotz der Beweidung noch Pflegemaßnahmen notwendig sind, erklären Experten am 4. November bei einem Info-Nachmittag mit Wanderung.

Pflegemaßnahmen für die Natur 

In Naturschutzgebieten werden besondere Ansprüche an Pflegemaßnahmen gestellt. Es gilt in diesem Fall, die halboffene Aulandschaft dauerhaft zu erhalten. Das ökologisch wertvolle Günland prägt die Landschaft. Außerdem ist er ein bedeutsamer Bestandteil des Lebensraumes und dient den Menschen zu Erholungszwecken.

Bei den Konikpferden handelt es sich um Nachfahren der bereits ausgestorbenen europäischen Wildpferde (Tarpans). Sie gelten als eine sehr robuste und genügsame Rasse. Ihre Aufgabe im Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au ist es, die natürliche Waldentwicklung und damit das völlige Zuwachsen zu verhindern und die abwechslungsreiche Aulandschaft zu erhalten. Die „Koniks“ stellen an Haltung und Futter eher geringe Ansprüche, sind während des gesamten Jahres auf den Weiden und leben in einem sozialen Herdenverband.

Im Jahr 2007 wurde das Weideprojekt in der Neubacher Au mit drei Pferden gestartet, mittlerweile umfasst die Herde sieben Tiere. Seit zwei Jahren wird die Pferdebeweidung um eine sommerliche Rinderbeweidung ergänzt. In Österreich werden immer mehr extensive Nutzungsflächen durch den Rückgang der Viehwirtschaft und wegen mangelnder Rentabilität aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen. Hier bieten sich Weideprojekte wie dieses zur Pflege der Landschaft an.

Kostenloser Info-Nachmittag mit geführter Wanderung

Am Samstag, den 4. November findet ein Informationsnachmittag statt. Dabei wird zunächst allerlei Wissenswertes über aktuelle  Ziele und neue Entwicklungen in der Schutzgebietsbetreuung im Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au verraten. Anschließend führt Biologin und Naturpädagogin Katrin Kraus Interessierte auf schmalen Pfaden durch die wildromantische Neubacher Au. Im Herbst wandelt sich die Au, Pflanzen und Tiere bereiten sich auf die stille Zeit des Jahres vor.

Franz Maier, Bereichsleiter Natur und Ressourcen der Energie- und Umweltagentur NÖ: „Wir organisieren diesen Info-Nachmittag mit Exkursion im Rahmen des ‚Schutzgebietsnetzwerkes Niederösterreich‘, um der Bevölkerung bewusst zu machen, welche Naturschätze sie im Naturland Niederösterreich vor ihrer Haustüre findet. Außerdem möchten wir  die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen erklären – denn die Weidetiere im Naturschutzgebiet Pielach-Ofenloch-Neubacher Au sind ein besonders innovatives und interessantes Beweidungsprojekt.“

termin | Samstag, 4. November, 13:30 – 16 Uhr,

Feuerwehrhaus Albrechtsberg-Neubach, Dorfstraße 1, 3382 Albrechtsberg/Pielach

Aus Rücksicht auf die Weidetiere keine Hunde mitnehmen. Die Wege sind aufgrund ihrer Beschaffenheit leider nicht für Kinderwägen oder Rollstühle geeignet. Die Exkursion findet bei jedem Wetter statt.

Energie- und Umweltagentur NÖ, enu.atnaturland-noe.at

 

 

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