30.01.2017 0 Kommentare

“Ihr habt die coolste Diplomarbeit”

Yspertal | Die Welt zu erforschen und verstehen, ist ein wesentliches Ziel in der Ausbildung der HLUW-Yspertal. Im Zuge einer Diplomarbeit, zur Untersuchung unserer empfindlichen Atmosphäre, wurde dies auch praktisch bewiesen.

Bei Minusgraden konnten die drei Diplomanden der HLUW Yspertal ihre eigens gebaute Messsonde an den Heliumballon montieren. Laut Bescheid der Austro Control (Flugüberwachung) hatten man nur wenige Minuten für den Start des Flugobjektes Zeit. Matthias Kaltenberger, Jakob Neuhauser und Michael Friedrich;  Foto: HLUW Yspertal

Bei Minusgraden konnten die drei Diplomanden der HLUW Yspertal ihre eigens gebaute Messsonde an den Heliumballon montieren. Laut Bescheid der Austro Control (Flugüberwachung) hatten man nur wenige Minuten für den Start des Flugobjektes Zeit.
Matthias Kaltenberger, Jakob Neuhauser und Michael Friedrich;
Foto: HLUW Yspertal

Am 12. Jänner war der Starttermin des Helium-Ballons. Nach zahlreichen Erkundungen, Anträgen und Arbeiten konnte der Start des Heliumballons mit zahlreichen Messsonden endlich erfolgen. Die Idee zu dieser Diplomarbeit wurde bereits vor über einem Jahr geboren. Die Diplomanden, Michael Friedrich, Matthias Kaltenberger und Jakob Neuhauser hatten an sich den Anspruch gestellt, etwas ganz Anderes zu wagen. So wurde mit den Professoren Mag. Ernst Lagler (Unterrichtsfach „Angewandte Physik“) und DI Hartwig Tischler („Umwelttechnologien und Innovation“), als Untersuchungsobjekt unsere Atmosphäre gewählt. Neben der Temperatur, dem Luftdruck und -feuchte sollte auch die radioaktive Strahlung in ihrem vertikalen Verlauf erfasst und der Ballonaufstieg mittels einer Kamera zusätzlich festgehalten werden.

Messsonden wurden Stunden später in Ungarn gefunden

An einem kalten Wintertag im Jänner genau um 12 Uhr war es nun schließlich so weit. Die Messsonde wurde aktiviert, alle Sensoren auf Funktion überprüft, die Kamera eingeschaltet, die Sonde und der Fallschirm am Ballon befestigt und schließlich der Ballon mit Helium befüllt. Der starke Wind erschwerte den Start, aber nach wenigen Minuten schwang sich der Ballon mit einer Aufstiegsgeschwindigkeit von etwa 3 m/s der Wolkendecke entgegen. Gespannt wurde der Aufstieg von zahlreichen Interessierten verfolgt. Nachdem der Ballon mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen war, machten sich die drei Diplomanden Richtung Osten (Ödenburg) auf den Weg, denn hier sollte der Ballon laut Berechnungen landen. Um etwa 20 Uhr, nach mehrstündiger Fahrzeit und zermürbendem Suchen, wurde die Messsonde mit dem Fallschirm schließlich in einem ungarischen Feld, 140 km weiter östlich vom berechneten Auffindungsort und 7 km östlich des Plattensees, gefunden. An der Schule fieberten schon die Kollegen der Nachricht über den Fund entgegen und einer meinte: „Ihr habt die coolste Diplomarbeit!“

“Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …“

Erleichtert über das Auffinden der Sonde fuhren die drei Schüler in der Nacht noch Richtung Yspertal. Es stellte sich heraus, dass die Messsonde noch intakt und alle Messdaten und Videos aufgezeichnet wurden. Nun geht es an das Auswerten und Interpretieren der Messwerte. Eine erste Analyse ergab, dass der Ballon die Stratosphäre erreichte, die Ozonschicht durchdrang und schlussendlich eine Aufstiegshöhe von sage und schreibe über 33 Kilometer erreichte. Auch der eingebaute GPS-Sender hat bestens funktioniert. Sonst wäre ein Auffinden der Sonde nicht so rasch möglich gewesen.
In diesem Zusammenhang gilt besonderer Dank für die hilfreiche Unterstützung zum Ballonaufstieg Herrn Mag. Roland Potzmann (ZAMG) und seinen Kollegen und für die Genehmigung des Ballonaufstiegs Herrn Dipl.-Ing. Mag. (FH) Clemens Horvarth (Austro Control GmbH). Somit war der erste Teil der Diplomarbeit geschafft – ein voller Erfolg. Auch persönlich für die Diplomanden, da sie trotz mancher Rückschläge ihr „Projekt“ nie aufgegeben haben.

info | hluwyspertal.ac.at

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