04.12.2014 0 Kommentare

Keine Betreuungsplätze: Kaum Verbesserungen bei Kinderbetreuungsinfrastruktur in Scheibbs.

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Foto: Alwin Gasser / pixelio.de

Scheibbs | Eine AKNÖ-Analyse zeigt, dass es bei Kinderbetreuungsinfrastruktur in Scheibbs kaum Verbesserungen gibt. Wer ein kleines Kind hat und arbeiten gehen muss, hat immer noch ein Problem. AKNÖ-Präsident Wieser fordert flächendeckende Versorgung für Kleinkinder.

Wie gut sich Beruf und Familie vereinbaren lassen, hängt in Niederösterreich weitgehend davon ab, wo man lebt und wie alt das Kind ist. Das zeigt die Analyse „Institutionelle Kinderbetreuung in Niederösterreich“ der niederösterreichischen Arbeiterkammer. In Scheibbs ist es schwer, für Kleinkinder Betreuungsplätze zu finden. Das  Mostviertel weist das schwächste Betreuungsangebot auf. So bleibt auch in Scheibbs die  Infrastruktur trotz leichter Verbesserungen mangelhaft. Christoph  Kunz, Autor der AKNÖ-Analyse „Institutionelle Kinderbetreuung in Niederösterreich“, stellt fest: „Scheibbs hat insgesamt 27 Kinderbetreuungseinrichtungen. Davon sind aber 25 Kindergärten, es gibt keine einzige Kinderkrippe und zwei altersgemischte Einrichtungen. Damit erweist sich die Suche nach Betreuungsplätzen für Kleinkinder nach wie vor schwierig“. Keine einziges Kind im Bezirk wird nach allen VIF-Kriterien betreut, den Indikatoren die die Vereinbarkeit einer Kinderbetreuung mit einer Berufstätigkeit anzeigen. Passende Öffnungszeiten, qualifiziertes Personal und ein angebotenes Mittagessen gehören unter anderem zu diesen Kriterien.

“Mehr Engagement für Betreuung von Kleinkindern”

AKNÖ-Präsident Markus Wieser fordert angesichts der Analyse mehr Engagement für die Kinderbetreuung in Niederösterreich. „Die mangelhafte Infrastruktur führt zu einer Nicht-Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die vor allem zu Lasten der Frauen geht. Sie haben Einkommensverluste, Karriereknicks und nehmen Einbußen in ihrer Pension wegen der Kinderbetreuung hin“, kritisiert Wieser. „Wer  Kinder  ab zweieinhalb Jahren hat und nur Betreuung am Vormittag  braucht, ist in Niederösterreich gut aufgehoben. Das reicht aber nicht.  Wer ein  kleines Kind hat und arbeiten gehen muss, hat hier tatsächlich ein Problem. Wir brauchen eine flächendeckende und leistbare Versorgung mit  passenden Öffnungszeiten und genügend Krippenplätzen. Erst dann haben wir echte Wahlfreiheit für die Eltern“, so der AKNÖ-Präsident.

Die Analyse „Institutionelle Kinderbetreuung in Niederösterreich“ steth unter noe.arbeiterkammer.at zum Download bereit.

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