Kraftvolles Musical, packende Szenen: Jugendhaus Schacherhof bringt Jesus Christ Superstar auf die Bühne.
Premiere. Das Jugendhaus Schacherhof veranstaltete bereits zum neunten Mal ein Jugendmusikprojekt. Vielleicht waren diese Stücke alle ein Vorzustand für Größeres: Jesus Christ Superstar.

Foto: Uschi Wolf
Man lehnte sich in der Haager Mostviertelhalle bequem in den Sessel und ließ sich die turbulente Jesus-Geschichte vorführen. Man braucht nicht lange, bis der berühmte Funke überspringt. Bezaubert ist man von der Spielfreude des hochengagierten und kompetenten 70-köpfigen Ensembles des diözesanen Jugendbildungshauses Schacherhof, das mit einer Neuauflage von Andrew Lloyd Webbers grandiosem Werk mit Texten von Tim Rice ein gesellschaftspolitisch facettenreiches Musical mit Bravour bei der Vorpremiere am 16. März über die Bühne brachte. Die spritzig kreative, temporeiche Regie und Choreografie und der schon nach wenigen Sekunden zum Mitwippen inspirierende Jesus Christ Superstar-Sound unter der Leitung von Johannes Peham zeigte viel Gespür und Einfühlungsvermögen für das Genre. Da wechseln sich melancholische Balladen wie das von Elke Pum stimmlich herausragend interpretierte Liebesbekenntnis „I don`t know how to love him“ der Maria Magdalena mit rockigen Songs ab, so wie es die jeweilige Handlungsebene verlangt. Ohne dabei einem Schematismus zu verfallen, spiegeln sich bühnentechnisch wie in der Musik Brüche zwischen den verschiedenen Ebenen wider.
Ganz besonders überzeugten Tobias Samuel Resch und Lukas Riel im schwierigen Rollenverhältnis von Jesus und Judas. Auch alle anderen verschenkten keine Chance der Entfaltung, die jede Rolle in sich trägt.
von robert voglhuber