Licht aus!

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[von michie könig]
Blackout. Stromausfälle, die länger andauern und in größeren Gebieten auftreten, werden offenbar wahrscheinlicher.
Ein Alltag ohne elektrischen Strom ist kaum mehr vorstellbar. Ein längerer Stromausfall könnte binnen kürzester Zeit für beachtliches Chaos sorgen. Ähnlich wie in Gebieten mit Erdbeben- oder Hurrikangefahr empfiehlt es sich, sich auch in Österreich für den Fall des Ausfalls der üblichen Versorgungswege zu rüsten. Bevorratung ist das Stichwort – auch der Zivilschutzverband informiert diesbezüglich immer wieder.
Vorausdenken
Grundsätzlich sollte sich jede Familie oder Gemeinschaft einen Plan für den Fall des Blackouts zulegen, denn Handys oder andere gewohnte Kommunikationsmittel werden ohne Stromversorgung nicht mehr funktionieren. Versammelt man sich, oder bleiben alle bei sich zu Hause? Wer kümmert sich um welche Vorräte? Allgemein wird empfohlen, für etwa 14 Tage Vorräte zu lagern. Diese sollen laufend verbraucht und nachgekauft werden. Die Erste-Hilfe-Ausrüstung sollte ebenfalls stets aktuell gehalten werden.
Seit ein möglicher Blackout immer häufiger in den Medien thematisiert wird, finden sich in Geschäften auch vermehrt Notstromaggregate im Angebot.
Energie selbst erzeugen
Martin J. F. Steiner hat 2021 den NÖ Energy Globe Award gewonnen. Er baut auf ein Projekt der erneuerbaren Energiebereitstellung und Blackout-Sicherheit für Ortszentren. Um weniger vom europäischen Netzverbund abhängig zu sein und etwaige Rationierungen zu umgehen, schlägt Steiner lokale „Energie-Inseln“ vor: „Für mich geht es vor allem um Eigenverantwortung der Bürger und Gemeinden“, erklärt er im Gespräch mit dem momag. „Wenn ich viele solcher Inseln zur Verfügung habe, die sich auch vom Netz trennen können, dann lässt sich dadurch eine gewisse Grundversorgung sicherstellen.“ Er sieht es als unwahrscheinlich, dass zahlreiche Systeme gleichzeitig ausfallen, wohingegen der Ausfall eines einzigen Systems durchaus im Bereich des Denkbaren liegt.
Besonders Bürgermeister sieht Steiner in der Verantwortung: „Jede Gemeinde benötigt einen Blackout-Plan. Damit dieser wirklich gut durchdacht ist, muss man schon etwa zwei Jahre investieren“, weiß der Experte und schlägt vor, gewisse Anlaufstellen innerhalb einer jeden Ortschaft für den Krisenfall zu definieren und entsprechend zu rüsten, sei es mit Nahrung oder autarker Stromversorgung. Für Details verweist er auf das Projekt Ortszentrum 2030, in dessen Rahmen Zukunftskonzepte für die Kombination von technischen und sozialen Innovationen unter Einbeziehung einer optimalen Versorgungssicherheit entwickelt wurden.
web | www.str2030.at;zivilschutzverband.at/de/aktuelles/84/Blackout-der-laengerfristige-Stromausfall