Mehr Bewusstseinsbildung: WKNÖ Bezirksobmann ruft zu Tag der Arbeitgeber auf.

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Amstetten | Auch heuer hat die Wirtschaftskammer am 30. April, einen Tag vor dem traditionellen Tag der Arbeit, zum Tag der Arbeitgeber aufgerufen. WKNÖ Bezirksobmann Helmut Schiefer würde sich diesbezüglich mehr Bewusstseinsbildung wünschen.
Der Slogan „Was wäre der Tag der Arbeit ohne Arbeitgeber?“ ist laut Helmut Schiefer, dem Obmann der Wirtschaftskammer Amstetten, ist am Tag der Arbeitgeber nicht gebührend gehört worden. „Es müsste doch klar sein“, meint er, „dass es ohne Unternehmerinnen und Unternehmer keine Arbeitsplätze gäbe“. Schiefer würde sich diesbezüglich mehr Bewusstseinsbildung wünschen. Unter Berufung auf die Bedeutung der Wirtschaft, die im Bezirk Amstetten (per Stand Juli 2013) aus 3.101 Arbeitgeberbetrieben und deren 32.649 Mitarbeitern besteht und wo 592 Betriebe 2.077 Lehrlinge ausbilden, stelle er in vielen Gesprächen mit Unternehmen fest, dass ein Umdenken in Richtung einer noch engeren und kooperativen Zusammenarbeit der Interessenvertretungen gefordert werde.
Gemeinsam an einem Strang ziehen
„Uns allen muss klar sein,“ betont Helmut Schiefer gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst, „dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer schon längst gemeinsam an einem Strang ziehen. Die eine Seite kann ohne die andere ihre Aufgaben nicht erfüllen. Vor allem in Zeiten der Globalisierung wäre es ratsam, die Synergien noch mehr zu bündeln und flexibler zu agieren.“ Mit dem Tag der Arbeitgeber, der heuer zum zweiten Mal durchgeführt wurde, solle in der Öffentlichkeit die Bedeutung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Funktion demonstriert und in Erinnerung gerufen werden. „Ich möchte die Wichtigkeit des 1. Mai nicht herunterspielen, dennoch muss einmal klar ausgesprochen werden, dass wir diesen Tag nur feiern können, wenn wir auch Arbeit für die Menschen haben und wenn wir uns den wirklichen Herausforderungen der Zukunft, nämlich der globalen Konkurrenz, bewusster stellen. Letztlich geht es um den Erhalt von Arbeitsplätzen“, so Schiefer.
Akuter Handlungsbedarf bei Arbeitszeitflexibilisierung
Der Obmann der Wirtschaftskammer Amstetten ruft daher alle dafür Verantwortlichen auf, Entscheidungen nicht hinauszuzögern, sondern sie rasch und effektiv zu treffen. „Und zwar auf beiden Seiten. Es muss doch möglich sein, eine Win-Win-Situation zu erreichen“, sagt er. Vor allem im Bezug auf die Flexibilisierung der Arbeitszeit sieht Schiefer akuten Handlungsbedarf. „Die innerbetrieblichen Vereinbarungen müssen mit Vorrang gestärkt werden“, betont er. „Es geht nicht an, dass man bei Verhandlungen immer einen Abtausch nach dem Motto “Gibst du mir, dann geb ich dir” vornehmen muss. Man muss den Betrieben die Freiheit lassen, gewisse Entscheidungen, wie etwa über Arbeitszeiten, selber zu treffen – natürlich in einem gewissen gesetzlich geschützten Rahmen. Denn was für das eine Unternehmen passt, muss noch lange nicht für den anderen Betrieb wirtschaftlich vernünftig sein. Pauschalierungen sind in der heutigen Arbeitswelt längst nicht mehr möglich. Wir können Arbeitsplätze nur absichern und erhalten, wenn wir mehr Bereitschaft zur Flexibilität und damit auch zur Individualität aufbringen.“ (dsh)
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