21.08.2014 0 Kommentare

Meist ungebetene Gäste aber dennoch nützlich: Tipps im richtigen Umgang mit Wespen.

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Feldwespen sind meist ungebetene Gäste. Sie tun jedoch nichts, wenn man sich richtig verhält. Foto: Karl Hofer

Sommer | Sie sind ungebetene Gäste am Tisch und stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Trotzdem sind Wespen nützlich.

Ein Wespenvolk fängt am Tag bis zu 5.000 Fliegen und andere Insekten, um sie zu verspeisen oder seine Larven damit zu füttern. Bei anderen Tieren stehen Wespen selbst auf dem Speiseplan. Auch für die Bestäubung von Pflanzen sind diese Insekten wichtig. Richtiges Verhalten schützt vor unangenehmen Begegnungen.

„Im August fallen uns Wespen besonders auf, weil sich die Wespenstöcke langsam auflösen und die Tiere nach der anstrengenden Fütterung ihrer Larven selbst auf Nahrungssuche gehen. Dabei bevorzugen sie Dinge, die auch uns schmecken und werden manchen Menschen lästig“, erklärt Christa Ruspeckhofer, Leiterin des Bereichs „Umwelt & Leben“ bei der Energie- und Umweltagentur NÖ. Panische Reaktionen und heftiges Um-sich-schlagen führt aber nur dazu, dass die Insekten nervös werden und sich im Extremfall mit ihrem Stachel verteidigen. Um unangenehmen Erfahrungen mit Wespen vorzubeugen, reichen ein paar einfache Maßnahmen.

Vorbeugen im Garten

Sehr wirkungsvoll ist die sogenannte Ablenkfütterung. Dazu wird schon vor Beginn der „Wespenhochsaison“ Ende August eine kleine Futterstation im Garten eingerichtet. Empfehlenswert ist ein schattiger Platz im Abstand von bis zu zehn Metern zum Gartentisch oder der Terrasse. Die Tiere lernen, dass sie dort Futter bekommen und sind beim Grillen oder Gartenfest nicht in großer Zahl mit dabei. Am besten funktioniert überreifes Obst. Zuckerwasser oder Marmelade sind auch möglich, der darin enthaltene raffinierte Zucker macht Wespen allerdings nervös.

Wichtig ist auch, Grenzen zu respektieren und Abstand zu halten. Als Faustregel gilt: nicht näher als fünf Meter an ein Wespennest herangehen. Wespen werden aggressiv, wenn sie ihre Brut bedroht wähnen und beginnen sich zu verteidigen. Kinder sollten auf die mögliche Gefahr hingewiesen werden. Bei Kleinkindern hilft eine Absperrung in der Nähe des Nestes. Fallobst regelmäßig aufzusammeln schützt außerdem vor unangenehmen Begegnungen.

Vorbeugen am Gartentisch

Um Wespen nicht anzulocken, sollten Speisen im Freien nicht offen stehengelassen und Speisereste sofort vom Tisch abgeräumt werden. Das gilt auch für Futterreste von Hunden und Katzen. Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abwischen. Getränke im Freien abdecken und nicht direkt aus der Flasche trinken, sondern nur mit Strohhalm. Abfalleimer gut verschlossen halten.

Wespen haben eine Vorliebe für bunt gemusterte Kleidung, süßlich riechende Parfums und Haarsprays. Vertreiben kann man sie dafür mit Zitronenduft, Gewürznelken, Teebaumöl aus Duftlampen und Räucherstäbchen. Sollte eine Wespe auf der Haut sitzen, dann nicht nach dem Tier schlagen oder es anblasen, sondern die Wespe abstreifen oder abschütteln.

Vorbeugen in und am Haus

Damit Wespen nicht ins Haus gelangen, helfen Insektengitter an den Fenstern. Zudem sollten Verschalungen und Ritzen an Gebäuden regelmäßig begutachtet und gegebenenfalls saniert werden. Allerdings nicht, wenn die Tiere noch aktiv sind. Einfluglöcher im Winter mit baulichen Maßnahmen zu verschließen verhindert, dass sich die Wespen im nächsten Jahr wieder ansiedeln.

Was tun nach einem Stich

Die Stiche von Bienen, Hummeln und Wespen sind zwar schmerzhaft und unangenehm, aber meist nicht gefährlich. Wärme lindert die Beschwerden. Es gibt Geräte mit Heizelement, die auf den Stich gedrückt werden. Eine Tasse mit warmer Flüssigkeit kann auch verwendet werden. Anders verhält es sich bei Stichen im Rachenraum oder bei Menschen mit Wespengift-Allergie. Hier ist rasches Handeln nötig und unverzüglich medizinische Hilfe zu holen. Ob eine Insektengiftallergie besteht, kann durch einen Allergietest abgeklärt werden.

Ein Wespennest zu entfernen ist aber nicht unbedingt notwendig. „Spätestens wenn die Tage im Herbst kälter werden stirbt das Volk ab. Nur die befruchteten Weibchen überwintern und gründen im Frühling als Königinnen ein neues Volk mit Arbeiterinnen. Allerdings an einem neuen Platz, denn Wespen nutzen dasselbe Nest nur ein Mal“, erklärt Ruspeckhofer abschließend. In Ausnahmefällen entfernen Feuerwehren Wespennester, etwa wenn sie sich in Einrichtungen wie Kindergärten, auf Kinderspielplätzen oder in Altenheimen befinden, wo nicht mit der vorrausschauenden Einsicht der BewohnerInnen oder BenutzerInnen gerechnet werden kann.

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