Scheibbs erhält „Stadthafen“ und feilt am Image: Landesausstellung als Projekt-Turbo.

ie Stadt Scheibbs zündet den Projekt-Turbo. Bei der Projektpräsentation im Rathaus Scheibbs: Bürgermeisterin Christine Dünwald (5.v.r.) mit Walter Windpassinger (scheibbs.IM.PULS), Birgit Weichinger (NÖ Dorf- und Stadterneuerung), Stadtarchivar Hans Schagerl, Irene Kerschbaumer (Dorf- und Stadterneuerung), Brigitte Weiss (markenbüro weiss), Johann Stixenberger (Dorf- und Stadterneuerung), Gerhard Hengstberger (Bauamt), Architekt Christian Wittmeir, Stadtrat Hans Huber und Gemeinderat Raimund Holzer (scheibbs.impuls.kultur) (v.l.).
Foto: www.eisenstrasse.info
Scheibbs | Einen beeindruckenden Projekt-Fahrplan präsentierten die Verantwortlichen der Stadtgemeinde Scheibbs. Bis zur Eröffnung der Niederösterreichischen Landesausstellung 2015 wird eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt, die vom „Stadthafen“ bis zur Beleuchtung der Urlingerwarte reichen. Die Landesschau erweist sich dabei als Triebfeder, Chance und Ansporn. Mit dem Töpperschloss Neubruck zählen Scheibbs und St. Anton/Jeßnitz zu den drei Ausstellungsstandorten 2015.
Besondere Bedeutung für Scheibbs hat das Projekt rund um die Erlauf: Im Bereich der Gamingerstraße soll auf Höhe von Sport Pemsel eine Art „Stadthafen“ entstehen. Tribünenartig gestaltet wird dieser als spektakulärer Schauplatz für Freiluftveranstaltungen dienen. Entlang des Flusses werden zudem Erholungszonen und Badebereiche geschaffen, die zum gemütlichen Verweilen am Wasser einladen. Auch die Brücken und Brückengeländer werden saniert und die Sitzgelegenheiten entlang der Erlauf modernisiert. „Damit entsteht in diesem Flussabschnitt ein völlig neuer Lebensbereich mit weiterem Entwicklungspotenzial, der die Lebensqualität in der Stadt sicher bereichert“, freut sich die Stadtchefin.
Erlauf als roter Faden durch die Stadt
Die Erlauf, die sich „wie ein roter Faden“ durch die Stadt zieht und im Gegensatz zu anderen Städten als Fluss unmittelbar erfahrbar ist, spielt auch in der Markenneupositionierung eine große Rolle. In einem von Mostviertel Tourismus und dem Kulturpark Eisenstraße unterstützten Projekt feilte das Markenbüro Weiss am Stadtimage. Das Motto für die Stadtentwicklung „Im Fluss – die junge alte Erlaufstadt“ bringt auf den Punkt, wofür Scheibbs schon jetzt steht: für Lebensqualität und Lebenskultur in einer liebenswerten Kleinstadt.
Damit ist das Scheibbser Maßnahmenpaket noch nicht abgeschlossen: Mit der Erweiterung und kompletten Überarbeitung des Scheibbser Stadterlebnisweges wird auch das touristische Angebot verbessert. Unter anderem werden gerade zwei Beleuchtungskörper der ersten öffentlichen Straßenbeleuchtung der Monarchie, die 1886 in Scheibbs installiert wurde, aufwendig nachgebaut, mit moderner Lichttechnik ausgestattet und anschließend in Scheibbs montiert, um auf dieses historische Ereignis gebührend hinzuweisen.
Der ÖTK wiederum stattet derzeit die Scheibbser Wanderwege mit standardisierten gelben Wandertafeln aus und auch die Erneuerung der Beschilderung des Ötscherlandradwegs soll noch heuer in Angriff genommen werden. Natürlich erfahren auch Scheibbser Straßen und Plätze eine Aufwertung. So werden unter anderem die Schulgasse, der Rathausplatz und der dazugehörige Brunnen saniert, Bänke und Sitzgelegenheiten erneuert, der Platz im Bereich NKD/Bauernkammer einer Neugestaltung unterzogen und die öffentlichen Toiletten erneuert.
Urlingerwarte und Gemeinschaftsgärten
Ein Hingucker ist auch am Scheibbser Hausberg Blassenstein geplant: Die Urlingerwarte erhält mittels Fotovoltaik die lang ersehnte Beleuchtung, damit das Scheibbser Wahrzeichen auch bei Dunkelheit weithin sichtbar ist.
Weitere Projekte, die heuer in Angriff genommen werden, sind die Errichtung von Gemeinschaftsgärten unter Federführung von Stadtrat Johann Huber, die Durchführung einer Fassadenaktion zur Verschönerung des Scheibbser Ortskerns, die Sanierung des Töppermausoleums im alten Friedhof (heutiger Kinderspielplatz), der Beginn der Arbeiten beim Bürgerspital mit der Errichtung von Wohnungen durch die Alpenland Wohnbau GmbH und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung auf LED-Basis. Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Revitalisierung von leerstehenden Geschäften. „Dieses schwierige Unterfangen bedarf aber vieler nicht immer beeinflussbarer Faktoren, um zum Erfolg zu führen. Dass neue Betriebe und Geschäfte in Scheibbs gute Chancen haben, hat die jüngere Vergangenheit durchaus gezeigt“, so Dünwald.
Moderner Veranstaltungssaal samt Terrasse
Wichtiger Impulsgeber für die Stadt ist auch die Errichtung des „Kulturportals“, mit dem die Stadt ab Herbst einen modernen Veranstaltungssaal samt Terrasse zur Erlauf „und die überaus aktive Scheibbser Kulturszene ein neues Zuhause bekommt“, wie Gemeinderat Raimund Holzer von „scheibbs.impuls.kultur“ ausführte.
„Viele dieser Projekte werden durch die Landesausstellung 2015 möglich. Sie sollen aber vor allem langfristig Wirkung zeigen und der weiteren Verbesserung der Lebensqualität für die Scheibbser Bürgerinnen und Bürger dienen“, so die Bürgermeisterin. Denn: „Eine Stadt, in der sich die Menschen wohlfühlen, ist die Basis für eine zukünftige positive Entwicklung von Scheibbs.“
Abschließend bedankte sich Christine Dünwald ausdrücklich bei den Verantwortlichen des Landes NÖ und bei den Helfern und Beratern der NÖ Dorf- und Stadterneuerung. Mit dem „Stadthafen“ als Alleinstellungsmerkmal schreite Scheibbs in eine neue, moderne Ära.
Info | www.eisenstrasse.info