Schlechten Bedingungen: NÖ Schifffahrtunternehmen fordern Donauausbau.

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NÖ | Die niederösterreichischen Schifffahrtunternehmen beklagen die schlechten Bedingungen in ihrer Branche und fordern nun den Ausbau des Verkehrsweges über die Donau.
Der heimischen Donau-Schifffahrt fehlt eindeutig eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Wie Wolfram Mosser, Obmann der Berufsgruppe Schifffahrt der Wirtschaftskammer NÖ und in der Wirtschaftskammer Österreich berichtet, werden die Bedingungen für die Branche immer schwieriger. „Es besteht zwar grundsätzlich Konsens darüber, dass die Wasserstraße der umweltfreundlichste und sicherste Verkehrsträger ist und daher entsprechend genutzt werden soll. Die politischen Programme jedoch sind reine Ankündigungen, die bisher in keine konkreten Projekte umgesetzt wurden, die auch bei den Schifffahrtsunternehmen ankommen und wirken“, so Mosser gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Bereits seit Jahrzehnten wird darüber gesprochen, den Verkehrsweg Donau aufnahmefähiger zu machen, aber es wurden keine Maßnahmen getroffen, dies auch in die Realität umzusetzen. „Eine Situation, die nicht nur bedauerlich, sondern auch existenzgefährdend für manche Betriebe ist. Denn im vergangenen Jahr war die gesamte Schifffahrt leicht rückläufig, und dieser Negativtrend wird sich vermutlich im heurigen Jahr fortsetzen“, sagt Mosser. Er fordert die Entwicklung von Betriebsansiedlungen an der Wasserstraße sowie die gezielte Förderung der Wasserstraßennutzung.
“Wasserweg ist optimale Güterstraße“
„Die Schifffahrt ist das Stiefkind der österreichischen Verkehrspolitik und daran scheint sich nichts zu ändern. Dabei ist gerade der Wasserweg die optimale Güterstraße“, sagt Mosser. In anderen Ländern, wie etwa Deutschland und Holland, sei man bemüht, die Wasserstraßen für den Güterverkehrs weiter schifffbar zu machen. Nur in Österreich komme man über das Diskussionsstadium nicht hinaus. Solang der österreichische Verkehrsminister gleichzeitig Eigentümer der Bahn sei, bestehe leider Zweifel an der Forcierung der Schifffahrt.
Allein in Niederösterreich haben zurzeit 49 Unternehmen eine Schifffahrtskonzession. Dazu zählen Betriebe der Flussschifffahrt und Überfuhrunternehmen sowie Binnenschifffahrts-, Hafen- und Umschlagebetriebe und auch Schifffahrtführerschulen. (dsh)