04.03.2014 0 Kommentare

Silbernes Bischofsjubiläum: Jubilar Küng als „ausgleichende Mitte“ gewürdigt.

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Bischof Küng mit Landeshauptmann Pröll. Foto: Diözese St. Pölten

St. Pölten | Sein Silbernes Bischofsjubiläum feierte Diözesanbischof Klaus Küng am Sonntag mit einem Festgottesdienst im Dom von St. Pölten. Gemeinsam mit dem Jubilar, der am 5. März 1989 im Dom von Feldkirch die Bischofsweihe erhalten hatte, feierten Kardinal Schönborn, Nuntius Erzbischof Zurbriggen, zahlreiche Bischöfe und Äbte, Landeshauptmann Pröll, der St. Pöltner Bürgermeister Stadler und viele Vertreter des öffentlichen Lebens sowie zahlreiche Priester und Gläubige aus der Diözese.

Die bisherigen 25 Jahre des Bischofsdienstes von Klaus Küng seien „keine leichten Jahre“ gewesen, sagte Kardinal Schönborn, weder für ihn persönlich, noch für die Kirche in Österreich. Sein „vertrauendes Sorgen“ habe jedoch dazu beigetragen, dass „die Kirche in Österreich wieder in ruhigeren Wassern fährt und sich wieder mehr ihrem Kernauftrag widmen kann“. Besonders die Visitation der Diözese St. Pölten im Sommer 2004 und die darauf folgende Ernennung zu deren Diözesanbischof sei „die schwierigste und heikelste Mission“ seines Dienstes gewesen, die Küng jedoch mit einem „sehr hohen Maß an Klugheit, Einfühlung, Geduld und Liebe gemeistert“ habe, wie Schönborn betonte.

Auch im Zusammenhang mit der „überaus schmerzliche Wirklichkeit“ der Missbrauchsfälle im kirchlichen Bereich habe Bischof Küng mit seiner Erfahrung als Arzt und als Seelsorger „vorbildlich geholfen, diese Wunde offenzulegen und das Mögliche zur Heilung zu tun“, so Schönborn weiter. Küng habe „im guten Sinne Sorge getragen für die, denen von Menschen der Kirche so schweres Leid zugefügt worden ist“. Küngs „vertrauendes Sorgen“ habe stets auch der Ehe und der Familie gegolten, wie Schönborn im Hinblick auf das Thema der kommenden Bischofssynode in Rom betonte. Küngs lange Erfahrung in der Seelsorge habe ihn gelehrt „zu begleiten, nicht zu verurteilen“, wie Papst Franziskus zu diesem Thema gesagt habe.

Papst Franziskus lobt Bischof Küngs Einsatz

Aufgabe der Bischöfe sei es, „allen Menschen die frohe Botschaft zu verkünden und das Reich Gottes zu verbreiten – diese Aufgaben habe Bischof Küng „mit großem pastoralen Einsatz“ und „mit apostolischen Eifer“ wahrgenommen, schrieb Papst Franziskus in einer Grußbotschaft, die Nuntius Zurbriggen verlas. Küng habe das Amt „mit väterlicher Gesinnung und großer Umsicht“ ausgeübt und besonders in der Diözese St. Pölten sich „bemüht, mit Eifer und Umsicht vorzugehen“. Weiters hob der Papst Küngs Einsatz für Familie, Lebensschutz und Bioethik hervor.
Nuntius Zurbriggen lobte Küng als „authentischen Lehrer des Glaubens“ und „Fels in der Brandung“, der „als Hirte seiner Herde immer Mut zu machen weiß“. Als Referatsbischof für Ehe und Familie in der Österreichischen Bischofskonferenz verkünde Küng die Wahrheit „in Liebe und Klarheit“.

Weihbischof Anton Leichtfried gratulierte dem Jubilar im Namen der Diözese St. Pölten und würdigte Küng als Hirten, der bereit sei mutig voranzugehen, sich aber auch hinten „als Arzt um die Verletzten“ kümmere und „einfach und bescheiden in der Mitte“ gehe, um Ausgleich bemüht. Leichtfried bescheinigte Küng „keine Angst vor großen Aufgaben“ zu haben, sowohl in der Diözese als auch in der Bischofskonferenz, und seinen Dienst mit „wahrhaftiger Barmherzigkeit, viel Geduld, großem Eifer und Hingabe“ zu erfüllen. Als Geschenk der Diözese präsentierte Leichtfried das neu erschienene Buch „Katechesen zum Credo“ mit den Vorträgen der zwölfteiligen Katechesenreihe, die auf Anregung von Bischof Küng zum „Jahr des Glaubens“ in der St. Pöltner Franziskanerkirche gehalten worden war.

Pröll: „ausgezeichnete“ Zusammenarbeit zwischen Diözese und Land

„Streben nach Ruhe, aber durch Gleichgewicht und nicht durch Stillstand.“ Mit einem Schiller-Zitat beschrieb Landeshauptmann Erwin Pröll den Jubilar: Küng gehe „mit Ruhe und Umsicht ans Werk“ und sei auch in schwierigen Situationen „um Gleichgewicht und Ausgleich bemüht“. Im bischöflichen Amt werde sichtbar, „worauf es ankommt“ in einem „Alltag, der durch Materialismus geprägt“ sei: den Glauben und wesentliche Werte zu vermitteln und hochzuhalten und in der Gesellschaft sich um diese zu sorgen.

Pröll lobte das „ausgezeichnete Verhältnis“ zischen dem Land und der Diözese „in einer Form der Zusammenarbeit, die man sich nur wünschen kann“. Er freue sich auch über Küngs „Bekenntnis“ zum Land Niederösterreich: „Er ist als Vorarlberger nach Niederösterreich gekommen; heute ist er ein Niederösterreicher aus Vorarlberg.“ Bürgermeister Matthias Stadler dankte Bischof Küng „im Namen der Stadt St. Pölten und seiner Bevölkerung“. Als Küng vor zehn Jahren nach St. Pölten gekommen war, seien „viele skeptisch“ gewesen, gleichzeitig habe es auch eine „große Erwartungshaltung“ gegeben. Küng habe jedoch einen „wohlüberlegten und ruhigen Neubeginn“ geschafft. Auch in schwierigen Situationen liege Küngs „besondere Kraft in seiner Ruhe“. Stadler lobte die „gute Vertrauensbasis“ und betonte, dass die Menschen spürten, dass Küng „inzwischen in St. Pölten zu Hause“ ist.

Dankesworte von Bischof Küng

Bischof Küng bestätigte Pröll und Stadler, dass er „hier zu Hause“ sei und „eure Freundschaft erfahren“ habe. „Das Streben, das Wesentliche zu sehen, ist das, was uns zusammen hält.“ Küng betonte, dass alle Fähigkeiten, die er als Priester und Bischof gebraucht habe, „im Opus Dei grundgelegt“ worden seien. Er dankte auch seiner Familie, von der er immer „Rückhalt und Zuneigung erfahren habe, wie ich sie jedem Priester wünsche“. Deswegen sei es ihm ein Anliegen „bewusst zu machen, wie schön und wie wichtig es ist, eine Familie zu haben“. Küng dankte den Vertretern des öffentlichen Lebens und auch allen Mitarbeitern der Diözese für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung: „Viel Gutes kann erreicht werden in Zusammenarbeit mit jenen, die ein offenes Ohr und Auge für die Anliegen der Menschen haben.“

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