07.09.2016 0 Kommentare

Solo, aber nicht alleine: Beda mit Palme

Ein Mann, eine Palme und ein Album namens „na moizeit“. Wer wird da nicht neugierig, was hier wohl dahinter steckt? Das momag interviewte den Musiker aus dem nördlichen Mühlviertel, der seine Musikrichtung „Bio-akustischen Dialekt-Folk-Reggae“ nennt und auf seinem gesamten Album übers Essen singt.

"Ich bin bei mir im Wohnzimmer gesessen und habe überlegt, wie ich das machen kann, dass ich mich alleine auf der Bühne gut fühle." Foto: Privat

“Ich bin bei mir im Wohnzimmer gesessen und habe überlegt, wie ich das machen kann, dass ich mich alleine auf der Bühne gut fühle.”
Foto: Privat

Wie bist du zum Musikmachen gekommen?
Ich bin musikalisch aufgewachsen. Meine Leute haben mich immer in der Sache unterstützt, da ich immer schon ein sehr musikalischer Mensch war. Ich bin in die Musikhauptschule gegangen und habe immer Instrumente gelernt und gesungen. Die Musik wurde mir in die Wiege gelegt.

Welches Instrument war dein erstes?
Blockflöte, zwei Jahre lang, gemeinsam mit meinem kleinen Bruder. Später habe ich dann Klavier gelernt, Gitarre und Ziehharmonika. Alles ein wenig. Und ich habe immer gesungen.

Wann begann das Projekt „Beda mit Palme“?
Das war 2010, da habe ich mir eine neue Gitarre gekauft und begonnen, Lieder zu schreiben. Also 2008, 2009 habe ich begonnen, Lieder zu schreiben und im September 2010 hatte ich meinen ersten Gig. Damals noch ohne Palme. Der war eigentlich katastrophal (lacht), weil es für mich ganz ungewohnt war, ganz alleine zu spielen. Nach zwei, drei Auftritten bin ich bei mir im Wohnzimmer gesessen und habe überlegt, wie ich das machen kann, dass ich mich alleine auf der Bühne gut fühle. So bin ich auf die Palme gekommen, die ich mitgenommen habe. Für die „good vibrations“.

Dein Album heißt „Na Moizeit“.
Das erste Lied war der „Apfelstrudel“, also der Song „Du schmeckst guad“. Das ist meine Liebeserklärung an den Apfelstrudel und entstand vor drei oder vier Jahren. Ich entdeckte irgendwann, dass ich extrem viele Lieder habe, die eine Assoziation zu Essen haben und vor einem Jahr habe ich begonnen, das Konzept „ein ganzes Album mit Liedern über Essen“ in die Tat umzusetzen.

Auf CD sind noch zwei weitere Musiker dabei, kommen die auch Live manchmal mit?
Ich spiele eigentlich immer Solo, mit der Palme auf der Bühne. So gesehen bin ich ja nicht alleine (lacht).

Wie weit haben sich David Haider (Mix) und Alex Jöchtl (Mastering) in deine Musik eingebracht?
Alex bekam schon das fertige Produkt in die Hand, aber mit David habe ich viel gemacht, er hat mir viel Input gegeben und wir haben auch viel diskutiert, sprich gestritten (lacht). Ich kam immer mit fertigen Ideen und Konzepten und er hat immer wieder gefragt und Vorschläge gemacht, wie man es vielleicht besser machen könnte. Er hat mir beim Ausfeilen geholfen.

Wer sind deine musikalischen Vorbilder?
Mittlerweile höre ich ja nicht mehr so viel Musik, da ich selbst Musik mache, aber ein großes Vorbild ist – von den Texten her – der Reinhard Mey. Und auch Hans Söllner. Aber auch ganz andere Geschichten. Rockbands wie P.O.D., auch Hardcore-Bands. Oder Krautschädl. Die haben mich dazu gebracht, Dialekt-Texte zu schreiben. Zu der Zeit, als ich in Wels gewohnt habe, waren Krautschädl immer präsent.

 „Dialekt-Reggae“ zu machen war nicht von Anfang an dein Plan?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe einfach angefangen, Lieder zu schreiben und als ich ein paar hatte, hab‘ ich mal geschaut, wie das überhaupt klingt. Dialekt und Reggae mit ein wenig Folk, das habe ich dann bewusst für mich herausgesucht und weiterverfolgt.

Du unterstützt den Verein „Essen und Leben“. Wie bist du dazu gekommen?
Das ist ein Verein aus Wels und das sind gute Freunde von mir. Das ist so eine Sozialküche, wo ich früher öfter mal mitgeholfen habe. Ein wenig gekocht und mit den Leuten geredet. Ich gebe immer einen Teil der Einnahmen meiner verkauften CDs an den Verein ab. Ich finde das sehr cool, was die machen. Essen, das sozusagen übrigbleibt bekommen sie und das verkochen sie und das bekommen die etwas ärmeren Leute. Obdachlose, Alkoholiker und so. Ich finde es einfach eine gute Idee. Dafür bin ich gerne ein Aktiv-Unterstützer.
Interview: Petra Ortner

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