Sternsingen: Afghanische Asylwerber schneidern neue Gewänder für ein unbekanntes Brauchtum.
Flüchtlinge aus Afghanistan schneiderten fleißig mit, damit die Sternsinger der Pfarre Langenhart (Gemeinde St. Valentin) wieder ein optimales Outfit haben. Abbas, Hashem und Meyasam, junge afghanische Asylwerber, unterstützten die Damen der Pfarre. Die neuen Gewänder wurden notwendig, weil es in der Pfarre mit der Sternsingeraktion in den letzten Jahren wieder steil bergauf ging.

Foto: Wolfgang Zarl
„Die jungen Asylwerber im Alter von 18 bis 20 Jahren seien nach ihrer Arbeit wie ausgewechselt gewesen“, berichtet Monika Höller, die diese Initiative vermittelt. Die jungen Asylwerber seien froh gewesen, gemeinsam mit zehn St. Valentiner Damen und dem Modeatelier Unikat aus St. Valentin etwas Sinnvolles zu tun und es habe ihnen großen Spaß gemacht zu helfen. Als Muslime haben sie den Brauch des Sternsingens noch nicht gekannt, aber die beliebte Tradition wurde ihnen erklärt. Die Schneiderei erlernten die jungen Männer in Afghanistan, wo sie in einer Fabrik gearbeitet haben. Die gesamten Materialkosten (Stoffe, Nähseide, Borten) wurden von einem Sponsor übernommen.
„Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar unterstützt unter anderem ein Bildungsprojekt für Flüchtlingskinder im Libanon“, so Thomas Banasik. „Auch die anderen 500 Sternsinger-Projekte sind ein Baustein für eine Welt, in der kein Mensch gezwungen ist, seine Heimat zu verlassen – somit wirksame Fluchtprävention.“ 85.000 Sternsingerinnen und Sternsinger bringen Segenswünsche für das neue Jahr und bitten um eine Spende für jene, denen ein Weihnachtsfest in Frieden, Wohlstand und Sicherheit verwehrt bleibt. Niederösterreichweit sammelten die Sternsinger im letzten Jahr 2.936.948,23 Euro, in der Diözese St. Pölten waren es 1.461.703,93. Das Topergebnis erzielte übrigens schon wieder die Pfarre Ybbsitz. 22.500 Kinder werden in ganz Niederösterreich unterwegs sein, in der Diözese St. Pölten 12.500.
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