Ybbstalradweg ist eröffnet: Ein ganzes Tal im Radfieber
Nach knapp dreijähriger Bauzeit eröffnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am vergangenen Samstag das 55 Kilometer lange Herzstück des Ybbstalradwegs im Mostviertel. Über 1.000 Gäste feierten die offizielle Freigabe der Radstrecke zwischen Lunz/See und Waidhofen/Ybbs am Festgelände im Fischerdorf Opponitz. Zehn Millionen Euro investierte das Land Niederösterreich in das touristische Leuchtturmprojekt, das gleich zum Start eine hohe Auszeichnung erhielt: Der deutsche „Bahntrassenradweg-Papst“ Achim Bartoschek zeichnete den Ybbstalradweg mit dem höchsten Prädikat (4 von 4 Fahrrädern) aus.

Die Gäste radelten in großer Zahl zur Eröffnung nach Opponitz, am Bild: Radfahrer in St. Georgen/Reith.
Foto: eisenstrasse.info
In Form von Radsternfahrten strampelten schon am Vormittag hunderte Radfahrer aus den Ybbstalradweg-Gemeinden zum Festakt nach Opponitz. Bürgermeister Johann Lueger und sein Team hatten den Hojas-Platz in wochenlanger Arbeit in eine „Festmeile“ mit Festzelt, Alpenverein-Kletterturm, Most-und Wein-Bar, Infopoint und einer Radausstellung regionaler Radgeschäfte verwandelt. „Die Gemeindevertreter aus dem Ybbstal und die regionalen Abgeordneten im Ybbstal haben bei diesem Projekt einen langen Atem bewiesen. Viele haben mitgeholfen, dass wir heute gemeinsam diese Eröffnung feiern können“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei ihrer lockeren und herzlichen Festrede.
Beeindruckende Blickachsen, regionstypische Rast- und Ruheplätze
„Der Ybbstalradweg hat das Miteinander der Gemeinden im Ybbstal noch weiter verstärkt. Der heutige Tag ist ein Meilenstein in der touristischen Entwicklung unserer Talschaft“, erklärten die beiden Obleute des Gemeindeverbands Ybbstalradweg, Bürgermeister Martin Ploderer und Landtagsabgeordneter Bürgermeister Helmut Schagerl. Im Interview mit Moderator Martin Sonnleitner gingen sie auf die Besonderheiten des Ybbstalradwegs ein: So punktet der Radweg mit regionstypischer Möblierung von Rast- und Ruheplätzen, einer durchgehenden Breite von 2,5 Metern und beeindruckenden Blickachsen auf die Ybbs und die Ybbstaler Bergwelt.
Der Opponitzer Volksschulchor umrahmte den Festakt mit einem eigens kreierten Radweglied, Pfarrer Alois Penzenauer segnete das Bauwerk. Als Präsente für die sieben Ybbstalradweg-Gemeinden Waidhofen/Ybbs, Ybbsitz, Opponitz, Hollenstein/Ybbs, St. Georgen/Reith, Göstling/Ybbs und Lunz/See wurden Skulpturen aus Ybbs-Steinen und Eisen an die Bürgermeister überreicht.
Ehrung radfreundlicher Betriebe
Dass die Bauphase Hand in Hand mit der touristischen Angebotsentwicklung ging, zeigte die Ehrung von 33 radfreundlichen Betrieben im Rahmen des Festakts: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeichnete Gasthöfe und Hotels auf, die sich besonders auf Radfahrer spezialisiert haben. Unter den Ehrengästen waren der Landesschulratspräsident und ehemaliger Verkehrslandesrat Johann Heuras, die Nationalratsabgeordneten Andreas Hanger (Eisenstraße), Georg Strasser und Johann Singer (OÖ), Bundesrat Andreas Pum, die Landtagsabgeordneten Anton Kasser, Michaela Hinterholzer und Renate Gruber sowie Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer und Bezirkshauptmann-Stellvertreter Thomas Krenhuber. Zahlreiche Vertreter von Landesstellen und Vertreter der bauausführenden Firmen feierten ebenfalls mit. Dank sprachen die Verantwortlichen den Hauptplanern Friedrich Steinbacher und Alois Graf sowie Koordinator Thomas Weber aus. Den Festtag geplant hatten Tatjana Stangl und Armin Sonnleitner von der Gemeinde Opponitz gemeinsam mit dem Team der Eisenstraße Niederösterreich und von Mostviertel Tourismus.
Buntes Rahmenprogramm
Mit spektakulären Sprüngen und Akrobatikeinlagen zogen Junioren-Vizeweltmeister Thomas Pechhacker und die Lunzer Biketrial-Kindergruppe die Blicke der Gäste auf sich. Nach dem Festakt war Gemütlichkeit Trumpf: Die einzelnen Gemeinden überbrachten im Festzelt musikalische Grüße: Der Musikschulverband Waidhofen-Ybbstal musizierte ebenso wie eine gemeinsame „Kapelle“ der Musikvereine Hollenstein und Lunz. Die Göstlinger Sängerin Lea Gruber trat auf und die Musikkapellen aus Ybbsitz und St. Georgen/Reith begeisterten. Der Festtag klang schließlich mit einem Konzert der „Jungen Waidhofner Buam“ aus. Der Radtramper sowie ein Radshuttle der Firma Dauer sorgten für eine sichere Heimfahrt der Radler und Gäste.
info | ybbstalradweg.at